- Eine Mehrheit der Unternehmen in der Schweiz befürwortet laut einer Umfrage das Emissionsziel «netto null» in der Schweiz.
- Aber knapp die Hälfte von 2500 befragten Unternehmen zweifeln daran, dass dieses Ziel bei den Treibhausgasen erreicht werden kann.
- Diese Zielvorgabe ist unter anderem auch im CO2-Gesetz vorgesehen, über das am 13. Juni abgestimmt wird.
Das Thema Nachhaltigkeit und damit auch das Reduzieren von Treibhausgasen nimmt bei Schweizer Unternehmen einen grossen Stellenwert ein. Eine überwiegende Mehrheit steht hinter dem Ziel, bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf netto null zu reduzieren. Aber gleichzeitig äussern 40 Prozent der befragten Unternehmen Zweifel daran, dieses Ziel erreichen zu können. Dies geht aus der Umfrage «Outlook Schweiz, Nachhaltigkeit in Unternehmen» der Grossbank UBS hervor.
«Drei Viertel der Firmen befürworten das Netto-Null-Ziel, auch wenn es mit nicht geringen Kosten verbunden ist», fasst UBS-Ökonom Alessandro Bee den Hauptbefund der Umfrage zusammen. Die Unternehmen täten dies, weil sie sich entweder neue Impulse durch eine nachhaltigere Wirtschaft versprächen oder weil sie die Kosten des Klimawandels höher einschätzten als die Finanzierung des Netto-Null-Ziels.
Viel haben bereits Massnahmen ergriffen
Laut der Umfrage haben bereits über die Hälfte der Unternehmen ein Konzept entwickelt oder sogar schon Massnahmen ergriffen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Im Vordergrund steht dabei der Ausbau von sauberen Energien und eine Reduktion des Energieverbrauchs.
Beim Energieverbrauch rechnet aber nur ein Zehntel der Firmen damit, dass sie noch in diesem Jahrzehnt den Verbrauch an fossilen Energieträgern stark einschränken.
Eine starke Rolle spielt zudem das Wissen der Unternehmen selbst über das Thema Nachhaltigkeit. Denn die UBS-Umfrage zeigt, dass bloss 50 Prozent der Unternehmen, die sich nur wenig mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen, das Ziel für erreichbar halten. Bei Unternehmen, die angaben, ein vertieftes Wissen zu haben, sind es hingegen 71 Prozent, welche die Klimaziele als erreichbar bewerten.
Pandemie wirkt auch auf Nachhaltigkeit
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass die Coronakrise auch dazu geführt hat, dass Unternehmen Nachhaltigkeit mehr beachten. Das gilt auch für Branchen, die besonders hart von der Krise getroffen wurden, wie die Gastronomie oder die Event- und Kulturbranche.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass während der Pandemie das Bewusstsein für soziale und ökonomische Nachhaltigkeit deutlich zugenommen hat und die überwiegende Mehrheit der Schweizer Firmen bereit ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.