- Der Umsatz von Nestlé ist in den ersten neun Monaten 2023 im Vorjahresvergleich zurückgegangen.
- Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern machte 0.4 Prozent weniger Umsatz. Damit belief er sich auf 68.8 Milliarden Franken.
- Schuld ist der hohe Schweizer Franken: Er schmälerte den Umsatz um 7.4 Prozent.
- Wegen Lieferproblemen hat der Nahrungsmittel-Multi weniger Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel verkauft.
Organisch, also in Lokalwährung gerechnet, ist Nestlé um 7.8 Prozent gewachsen. Dabei verhalfen dem Konzern erneut deutliche Preiserhöhungen von 8.4 Prozent zum Plus.
Besonders stark legten beim Umsatz Tierfutter und Kaffee zu. Die Verkaufsmenge von Nestlé ging derweil über die gesamte Periode um 0.6 Prozent zurück und war auch im dritten Quartal noch negativ – mit -0.3 Prozent allerdings deutlich weniger stark als im Vorquartal.
Weniger Vitamine wegen Lieferproblemen
Im dritten Quartal hat das Schweizer Unternehmen weniger Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Laut Nestlé lag dies aber nicht etwa an mangelnder Nachfrage, sondern an Lieferproblemen.
So führte ein IT-Problem bei der Zusammenführung der US-Verpackungsstandorte zu kurzfristigen Lieferengpässen. Diese sollen laut Nestlé bis voraussichtlich Anfang 2024 behoben sein. Das Marktwachstum in der Kategorie Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel dagegen sei wieder im positiven Bereich.
Die Kategorie der Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel gehört zur Sparte «Nestlé Health Science». Diese setzte in den ersten neun Monaten 4.9 Milliarden Franken um – ein organisches Plus im niedrigen einstelligen Bereich. Mengenmässig gingen die Verkäufe um 1.9 Prozent zurück – wobei Nestlé dies vor allem auf die Vitamin-Lieferengpässe zurückführt.
Das Sorgenkind «Nestlé Health Science»
Investoren schauen seit Längerem etwas genauer hin bei der Sparte «Health Science». Corona hatte ihr vor einigen Jahren zu einem Sprung verholfen – doch nun macht sich die Normalisierung bemerkbar.
Den Investorentag im letzten Jahr widmete Nestlé daher unter anderem auch der Frage, wie dem Wachstum der Sparte wieder auf die Sprünge geholfen werden soll. In den ersten sechs Monaten hinkte die Division den anderen mit einem Plus von 3.5 Prozent weiter hinterher.
Noch zur Präsentation der Halbjahreszahlen hatte Nestlé-Chef Mark Schneider ein stärkeres Wachstum der Gesundheitssparte in Aussicht gestellt: Schliesslich bot das schwache zweite Halbjahr 2022 eine tiefe Vergleichsbasis, sagte Schneider damals.
Zudem entwickle sich der Bereich Medical Nutrition sehr gut. Dort stellt die Firma zum Beispiel Nahrung her für Menschen, die sich an besondere Diäten halten müssen oder über eine Sonde ernährt werden. In den ersten neun Monaten verbuchte dieser Bereich denn auch ein starkes, zweistelliges Wachstum.
Mit Ausblick aufs Gesamtjahr soll Nestlé nach wie vor ein organisches Umsatzwachstum von 7 bis 8 Prozent und eine operative Marge zwischen 17.0 und 17.5 Prozent erzielen.