- Nestlé hat im vergangenen Jahr 94.4 Milliarden Franken umgesetzt. Das sind 8.3 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Für das Wachstum waren in erster Linie Preiserhöhungen verantwortlich.
- Der Nahrungsmittelkonzern verbuchte zudem einen Reingewinn von 9.3 Milliarden Franken.
- Auch 2023 erhöht Nestlé seine Preise, wie Konzernchef Mark Schneider in einer Telefonkonferenz sagte.
Weil die grassierende Inflation die Kosten weiter in die Höhe trieb und die durchgesetzten Preiserhöhungen dieser Entwicklung hinterherhinkten, hat die Profitabilität von Nestlé gelitten. Der Betriebsgewinn lag zwar mit 16.1 Milliarden Franken höher als die 15.1 Milliarden im Vorjahr. Übrig blieben jedoch «nur» 17.1 Prozent des Umsatzes als Betriebsgewinn.
Damit war das Unternehmen etwas weniger profitabel als noch im Jahr davor, als die EBIT-Marge noch bei 17.4 Prozent lag. Mit der EBIT-Marge übertraf Nestlé allerdings die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 16.9 Prozent gerechnet hatten. Das englische Akronym EBIT steht für Gewinn vor Zinsen und Steuern.
Hohes Wachstum erwartet
Für 2023 ist der Konzern denn auch in Bezug auf die operative Gewinnmarge etwas zurückhaltender als für den längerfristigen Ausblick: Bis 2025 soll die Betriebsgewinn-Marge nämlich auf 17.5 bis 18.5 Prozent ansteigen, im laufenden Jahr aber zwischen 17.0 und 17.5 Prozent betragen.
Für das laufende Jahr stellte Konzernchef Mark Schneider ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent in Aussicht. Nestlé wolle 2023 die Marketingsausgaben hochfahren, kündigte er an.
Nestlé will auch 2023 Preise erhöhen
Laut Schneider sind auch im laufenden Jahr weitere Preiserhöhungen nötig. Damit wirke Nestlé der Verteuerung der Rohstoffe entgegen, sagte er. «Wir müssen weiter nachbessern.»
Bei den Einkaufspreisen für Kaffee oder Milchprodukte habe der Inflationsdruck zwar nachgelassen. Aber der Lebensmittelkonzern befinde sich immer noch im «Aufholmodus», sagte Schneider. Er wollte keine Prognose machen, um wie viel die Preise 2023 angehoben würden. 2022 beliefen sich die Preiserhöhungen auf 8.2 Prozent.
Auch andere Konsumgüterkonzerne wollen weiter an der Preisschraube drehen. Die britische Unilever rechnet damit, dass die Verbraucher auch in den kommenden Monaten tiefer in die Tasche greifen müssen. Um mit der Verteuerung der Rohstoff-, Verpackungs-, Fracht- und Energiekosten zurechtzukommen, hatten auch Coca-Cola oder Pepsi Cola die Preise in den letzten Quartalen angehoben.
Dividende erneut erhöht
Trotz des tieferen Gewinns können sich die Aktionäre von Nestlé zudem auf eine um 15 Rappen höhere Dividende freuen. Diese wird auf 2.95 Franken erhöht, von 2.80 Franken im Vorjahr. Damit bleibt Nestlé seiner Strategie einer jährlichen Dividendenerhöhung treu und erhöht zum 28. Mal in Folge die Ausschüttung an die Aktionäre.