- Der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller Nestlé setzte von Januar bis September 69.1 Milliarden Franken um.
- Dies entspricht einem Plus von 8.5 Prozent, welches sich aus 7.5 Prozent Preiserhöhungen und einer Mengensteigerung von einem Prozent zusammensetzt.
- Heimtierprodukte sorgten für den grössten Wachstumsbeitrag, aber auch die Kategorien Kaffee, Süsswaren und Wasser wuchsen im hohen einstelligen Bereich.
In einer Mitteilung von Nestlé hiess es, dass das Wachstum über die meisten Regionen und Kategorien breit abgestützt gewesen sei. Es ist das stärkste Umsatzplus seit 14 Jahren. So konnte der Konzern allein im dritten Quartal ein Wachstumstempo von 9.3 Prozent erzielen. Im ersten Halbjahr betrug das Wachstumstempo noch 8.1 Prozent.
Nestlé zeigt sich für das Gesamtjahr zuversichtlich und rechnet neu mit einem organischen Wachstum von etwa acht Prozent. Zuvor lautete das Ziel sieben bis acht Prozent. Die operative Marge soll weiterhin etwa 17 Prozent betragen.
Wachstum dank Inflation
Zurückzuführen sei das Wachstum vor allem auf Preiserhöhungen, da der Konzern die steigenden Kosten an die Konsumenten weiterreicht. Durchschnittlich erhöhte der Hersteller seine Preise um 7.5 Prozent.
Gemäss einer Mitteilung hält Nestlé-Chef Mark Schneider dennoch fest, dass Nestlé die Preise inflationsbedingt in verantwortungsvoller Weise weiter angepasst habe. Mit den Preiserhöhungen will der Konzern die Verteuerung der Rohstoff-, Verpackungs-, Fracht- und Energiekosten abfedern.
Wir legen Wert darauf, unsere Produkte erschwinglich und zugänglich zu halten.
Man spüre angesichts der höheren Preise aber auch eine wachsende Zurückhaltung bei den Konsumenten. So gingen auch die Verkäufe im Herbst mengenmässig leicht um 0.2 Prozent zurück. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld bereite vielen Menschen Sorgen und beeinträchtige ihre Kaufkraft. «Deshalb legen wir Wert darauf, unsere Produkte erschwinglich und zugänglich zu halten.», erklärte Schneider.
Mehr Wasser, Milch und Kaffee schwächer
Obwohl Heimtierprodukte die höchste Steigerung erzielten, konnte auch beim Wasser ein Plus trotz Lieferkettenproblemen erzielt werden. Gemäss Nestlé habe das Geschäft lange geschwächelt, bis man es mit Verkäufen umbaute und sich verstärkt auf Premiumprodukte konzentrierte. Es profitiere zudem auch von der Erholung der Ausserhaus-Kanäle von der Corona-Pandemie.
Hingegen war im Vergleich zu 2021 das Wachstum in den Kategorien Milchprodukte und Speiseeis (+4.8 Prozent) sowie Fertiggerichte (+2.6 Prozent) schwächer, auch die Mengen gingen etwas zurück. Ebenfalls konnte Nespresso das hohe Tempo aus dem Vorjahr nicht mehr ganz halten. Hier betrug das Wachstum nur noch drei Prozent, die Mengen ging sogar um 1.9 Prozent zurück.
Bekannt gegeben wurde auch, dass Nestlé sich im nordamerikanischen Kaffeegeschäft verstärken will. Bis Ende Jahr will der Westschweizer Nahrungsmittelhersteller die Marke Seattle’s Best Coffee von Starbucks übernehmen. Weitere Details zur Transaktion wurden bisher keine genannt.