Der Energiekonzern Axpo hat sich an den europäischen Geldmärkten frisches Geld in Höhe von 500 Millionen Euro beschafft. Die Mittel würden für die Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit verwendet, heisst es in einer Mitteilung.
Über die Tochtergesellschaft Axpo International habe das Unternehmen sein erstes Programm für handelbare europäische Geldpapiere aufgelegt, mit sogenannten Negotiable European Commercial Papers (NEU CP) über eine halbe Milliarde Euro. Der Markt für NEU CP sei ein «wichtiger und transparenter europäischer Kapitalmarkt für internationale Unternehmen zur Emission kurzfristiger Schuldverschreibungen».
Der NEU-CP-Markt verschaffe dem Stromkonzern weiteren Zugang zu ausländischen Anlegern und trage so zur Optimierung der kurzfristigen Finanzierungsmöglichkeiten bei, wird Axpo-Finanzchef Joris Gröflin zitiert.
Hoher Liquiditätsbedarf im Stromhandel
Axpo hat aktuell einen grossen Finanzierungsbedarf, weil der Strommarkt so volatil ist. Für den internationalen Stromhandel müssen Energieunternehmen an der europäischen Energiebörse EEX Sicherheiten hinterlegen.
Weil die Märkte sich bereits seit einem Jahr so stark bewegen und die Preise extrem angestiegen sind, haben sich die notwendigen Beträge für die Sicherheiten vervielfacht. Das sorgt auch bei der Axpo für einen stark erhöhten Liquiditätsbedarf.
Im Oktober hatte das Energieunternehmen seine Kredite bei Banken auf sechs Milliarden Euro erhöht. Anfang September hatte Axpo notfallmässig einen Kredit des Bundes in Höhe von vier Milliarden Franken zur Verfügung gestellt bekommen, diese allerdings nicht in Anspruch genommen.