- Die Schweizer Exportwirtschaft hat sich im Juni deutlich vom Corona-Schock erholt.
- Nach dem Rekordeinbruch vom April und dem leichten Rückgang im Mai stiegen die Ausfuhren im Juni saisonbereinigt wieder um 6.9 Prozent auf 17.5 Milliarden Franken an.
- Trotzdem: Die aktuellen Werte liegen noch weit unter jenen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie.
Erholt haben sich ebenfalls die Einfuhren. Sie stiegen um 7.3 Prozent auf 14.7 Milliarden Franken. Für die Handelsbilanz ergibt dies einen Überschuss von 2.8 Milliarden Franken, wie den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) zu entnehmen ist.
Vor der Coronakrise hatte die Schweizer Exportwirtschaft pro Monat Waren im Wert von bis zu über 20 Milliarden Franken ins Ausland abgesetzt und die Importe beliefen sich jeweils auf rund 17 Milliarden pro Monat.
Rückläufiger Absatz in allen Sparten
Im gesamten zweiten Quartal nahmen die Exporte um 11.5 Prozent und die Importe um 16.0 Prozent ab. Die EZV schreibt denn auch von einem historischen Rückgang und einem Rekordüberschuss in der Handelsbilanz von 9.6 Milliarden Franken.
Bei den Exporten entwickelte sich im zweiten Quartal der Absatz in allen Sparten rückläufig. Bei der grössten Sparte, den chemisch-pharmazeutischen Produkten, betrug der Rückgang 3.8 Prozent, bei Maschinen und Elektronik 13 Prozent und bei den Präzisionsinstrumenten 18.1 Prozent. Bei Bijouterie und Juwelierwaren belief sich der Exportrückgang sogar auf über 70 Prozent.
Weniger Handel mit den Nachbarländern
Auch bei den drei grossen Absatzmärkten Europa, Nordamerika und Asien resultierte bei allen ein Exportrückgang, wobei der Absatz in Europa sich mit einem Minus von 14.7 Prozent noch am robustesten zeigte.
Der Exportrückgang in Europa sei dabei hauptsächlich auf den rückläufigen Aussenhandel mit den Nachbarländern zurückzuführen, schreibt die EZV. Die Ausfuhren nach Nordamerika brachen um 19.3 Prozent ein, jene nach Asien um 16.7 Prozent.
Bei den Importen gingen die Einfuhren aus Europa um 17.8 Prozent zurück, jene aus Nordamerika um 23.4 Prozent und jene aus Asien um 4.3 Prozent.