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UBS erwartet Klage durch US-Justiz
Aus Rendez-vous vom 08.11.2018. Bild: Keystone
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Vorwürfe der US-Justiz «Die UBS lässt es als erste Bank auf einen Prozess ankommen»

In einem Communiqué hat die Grossbank UBS bekannt gegeben, dass sie mit einer Zivilklage in den USA rechnet. Es geht um Hypotheken-Geschäfte von vor zehn Jahren. Diese Geschäfte sollen die Finanzkrise mit verursacht haben. Was ist da dran? SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Bonanomi erläutert den Hintergrund.

Klaus Bonanomi

SRF-Wirtschaftsredaktor

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Klaus Bonanomi ist seit 2009 Wirtschaftsredaktor bei Radio SRF. Davor war er Nachrichtenredaktor, Bundeshauskorrespondent und Produzent der Sendung Rendez-vous. Er ist zudem als Korrespondent für die österreichische Zeitung «Der Standard» und für den deutschen «Südkurier» tätig.

SRF News: Was wird der UBS in diesem Verfahren vorgeworfen?

Klaus Bonanomi: Die UBS war damals, als die Hypothekenblase platzte, mittendrin. Die lokalen Banken und Finanzinstitute gaben damals fast jedem, der wollte, eine Hypothek, auch solchen, die es sich eigentlich nicht leisten konnten.

Die Investoren wussten, dass es diese Altlast in dieser Grössenordnung noch gibt.

Die Grossbanken, darunter auch die UBS, kauften solche Hypotheken auf, bündelten sie und verkaufen sie im Paket weiter an institutionelle Investoren, an Pensionsfonds und andere. Sie tat dies, ohne genau zu wissen, wie solide die einzelnen Hypotheken waren. Als sich die Kreditausfälle häuften, kollabierte das System. Aber zurück zu Ihrer Frage: Ganz genau weiss man noch nicht, was die Vorwürfe sind, weil diese Zivilklage des US-Justizdepartements noch nicht vorliegt.

Anders als die CS will die UBS nicht zahlen, sondern sie will sich verteidigen. Warum wählt sie diese Strategie?

Sie argumentiert, die UBS sei nicht eine Betrügerin gewesen, sondern im Gegenteil, sie sei selber betrogen worden. Sie habe kaum Hypotheken vergeben, sondern sie habe faule Kredite angedreht bekommen. Deshalb habe sie grosse Verluste erlitten und man könne sie nicht verurteilen.

Analysten schätzen, es könnte um bis zu zwei Milliarden Franken gehen.

Weiter nimmt die UBS nicht Stellung zu ihrer Strategie. Es ist zu vermuten, dass die amerikanischen Justizbehörden – wie mit anderen Grossbanken – auch mit der UBS einen Vergleich anstrebten. Aber sie verlangten zu viel, oder sie verlangten jedenfalls mehr, als die UBS bezahlen wollte. Nun lässt es die UBS auf diese Zivilklage ankommen.

Was steht für die Bank auf dem Spiel?

Es geht um viel Geld. Ich habe mit einem Analysten von einer anderen Bank gesprochen. Er schätzt, dass es um eine bis anderthalb Milliarden Franken gehen könnte. Andere Analysten schätzen, es könnte um bis zu zwei Milliarden Franken gehen. Die Credit Suisse musste seinerzeit gar fünf Milliarden Franken hinblättern.

An der Börse hat die UBS trotz dieser Mitteilung heute sogar zugelegt. Sind die Aussichten für die Bank doch nicht so schlecht?

Die Klage kommt nicht ganz aus heiterem Himmel. Die Investoren wussten, dass es diese Altlast in dieser Grössenordnung noch gibt. Aber es ist schon ein Risiko. Die UBS ist die letzte Bank, die sich in diesem Zusammenhang noch nicht mit den amerikanischen Justizbehörden geeinigt hat. Und es ist die erste, die es nicht auf einen Vergleich, sondern wirklich auf einen Prozess ankommen lässt.

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