- ABB wird wegen eines seit Jahren untersuchten Korruptionsfalls in Südafrika mit vier Millionen Franken gebüsst.
- Die Bundesanwaltschaft hat einen Strafbefehl wegen Widerhandlung gegen das Strafgesetzbuch erlassen, wie sie mitteilte.
- ABB hat den Strafbefehl und die damit verbundenen Vorwürfe laut Bundesanwaltschaft akzeptiert.
Vorgeworfen wurden ABB Bestechungszahlungen an Amtsträger in Südafrika. Zudem habe ABB zu wenig unternommen, um solche Bestechungszahlungen zu verhindern.
Am Vortag hatte sich ABB bereits mit den südafrikanischen Behörden auf eine Vergleichszahlung von 150 Millionen US-Dollar geeinigt. Das sind ungerechnet rund 140 Millionen Schweizer Franken.
Konkret hätten verschiedene Mitarbeiter von ABB ab 2013 ein Bestechungsschema mit überhöhten Zahlungen an Subunternehmer aufgebaut. Sie versuchten damit, an Aufträge im Zusammenhang mit dem Bau eines Kohlekraftwerkes im südafrikanischen Kusile (Provinz Mpumalanga) zu gelangen.
Aufträge im Wert von 187 Millionen Franken
Auf diese Weise hat ABB Südafrika mit Bestechungszahlungen von mindestens 1.3 Millionen Schweizer Franken Aufträge im Wert von mindestens 200 Millionen US-Dollar erhalten. Umgerechnet sind das rund 187 Millionen Schweizer Franken.
Der Konzern bestätigt in einer Stellungnahme die Einigung mit der Bundesanwaltschaft. «ABB hat mit der Bundesanwaltschaft in der Schweiz eine vollständige und endgültige Einigung über die verbleibenden Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem im Jahr 2015 vergebenen Kusile-Projekt in Südafrika erzielt», schreibt ABB.
Ob noch an diesem Freitag auch mit einer Einigung mit den US-Behörden zu rechnen sei, konnte ABB nicht sagen. Das Unternehmen äusserte aber die Hoffnung, «in naher Zukunft eine endgültige Lösung für die noch offenen Angelegenheiten in diesem Fall zu finden».