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Herkules-Aufgabe für den neuen Migros-Chef
Aus Info 3 vom 02.02.2023. Bild: KEYSTONE/HANDOUT/HEG/Thomas Luethi
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Wechsel an der Spitze Irmingers Aufgabe: den grossen Migros-Konzern effizienter machen

Die Migros auf Vordermann bringen ist eine echte Knacknuss. Vor allem bei den Lebensmittelgeschäften wird Mario Irminger auf grosse Widerstände stossen: Innerhalb der Schweiz sind zehn Regionalgesellschaften für die Supermärkte verantwortlich. Sie bilden das Rückgrat der Migros – bis heute. Entsprechend grosses Gewicht haben sie innerhalb des Konzerns und pochen etwa beim Einkauf auf ihre Selbständigkeit.

Verhandlungsgeschick ist gefragt

Reformen werden deshalb nur gelingen, wenn die Gesellschaften mit an Bord sind. Der aktuelle Chef, Fabrice Zumbrunnen, ist hier mehrfach aufgelaufen.

An dieser Ausgangslage ändert sich auch mit dem neuen Chef nichts. Allenfalls kommt Mario Irminger sein Leistungsausweis zugute: Bei Denner hat er seit 2011 bewiesen, dass er eine Detailhandelskette erfolgreich führen kann. Das verschafft ihm die nötige Glaubwürdigkeit im Tagesgeschäft.

Ob das ausreicht, um die Gunst der Regionalgesellschaften zu gewinnen, wird sich zeigen. In jedem Fall kommt es auch auf sein Verhandlungsgeschick und seine Kommunikation an.

Migros soll effizienter werden

Oder aber der wirtschaftliche Druck auf die Gesellschaften wird so gross, dass sie gewissermassen von aussen zu Reformen gezwungen werden. Und dieser Druck ist bereits heute erheblich – die Gesellschaften sind oft nur knapp profitabel: Druck kommt von der Konkurrenz aus dem In- und Ausland, konzernintern durch Denner oder der Kundschaft, die auf günstige Preise achtet. Diesbezüglich macht die Teuerung die Situation nicht einfacher.

Abgesehen davon, erwartet die Konzern-Leitung von ihrem neuen Chef auch, dass er den Konzern als Ganzes effizienter macht. Heute ist der Migros-Konzern ein riesiger Gemischtwarenladen – mit Tankstellen, einer Bank, Fitnesszentren, Reiseunternehmen, Restaurantketten und mehr.

Nicht alle Sparten sind Perlen

Doch längst nicht alle Sparten sind Perlen. Hier wird der neue Chef den Kurs seines Vorgängers wohl fortsetzen und einzelne Geschäftszweige verkaufen. Offen ist, wie stark er an der aktuellen Ausrichtung festhalten wird: die umstrittene Expansion in den Gesundheitsbereich. Da hat die Migros jüngst einige Firmen hinzugekauft.

Somit wird die Migros auch unter Irmingers Führung ein buntgemischter Konzern bleiben.

Matthias Heim

Wirtschaftsredaktor

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Matthias Heim hat Wirtschaftsgeschichte studiert. Seit 2007 arbeitet er für Radio SRF, seit 2016 ist er Wirtschaftsredaktor. Seine Spezialgebiete sind Aviatik, Tourismus, Verkehr, Detailhandel und Energie.

Info 3, 02.02.2023, 17:00 Uhr

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