- Beim Industriekonzern ABB kommt es zu einem Wechsel an der Spitze.
- CEO Ulrich Spiesshofer tritt per sofort zurück und wird interimistisch von Verwaltungsratspräsident Peter Voser ersetzt.
- Das Unternehmen hat auch das Quartalsergebnis veröffentlicht. Demnach sank der Gewinn um sechs Prozent.
Die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger sei eingeleitet worden, erklärte ABB. Das Unternehmen zog zudem den Abschluss des Zwischenberichts vor.
Schritt kommt offenbar überraschend
«Ich werde nun eine Auszeit nehmen, bevor ich über das nächste Kapitel meines Berufslebens entscheide», erklärte Spiesshofer, der 2013 an die Spitze des Vorstands rückte.
Sein Abgang kommt völlig überraschend. Angesichts einer über Jahre
mauen Aktienkursentwicklung hatten Aktionäre wie der
aktivistische Fonds Cevian zwar immer wieder Änderungen am Kurs
von Spiesshofer gefordert. Doch mit der Ankündigung des Verkaufs
der Stromnetz-Sparte im Dezember verstummte die Kritik.
Zudem waren auch Firmeninsider der Ansicht, dass
der ebenfalls im Dezember angestossene erneute Konzernumbau am
besten von Spiesshofer umgesetzt werden könne. Bis auf Weiteres wird nun Voser diese Aufgaben übernehmen.
Der Schweizer ist seit 2015 Präsident von ABB, zuvor war er jahrelang Vorstandschef des Erdölkonzerns Shell. «Wir werden uns weiterhin auf die Umsetzung der ABB-Strategie konzentrieren und Mehrwert für alle unsere Stakeholder schaffen», erklärte Voser.
Weniger Gewinn
Gleichzeitig publizierte das Unternehmen, ebenfalls überraschend und zwei Wochen früher als geplant, die Zahlen für das erste Quartal 2019.
Demnach lag der Reingewinn mit 535 Millionen um 6 Prozent unter dem Vorjahresquartal. Der operative Gewinn (Ebita) nahm zwar um 2 Prozent auf 766 Millionen Dollar zu, die entsprechende Marge sank allerdings um einen halben Prozentpunkt auf 11.2 Prozent.
Unter Berücksichtigung der Portfolio- und Währungseffekte legte der Umsatz um 4 Prozent auf 6,85 Milliarden US-Dollar zu und der Auftragseingang um 3 Prozent auf 7,61 Milliarden.