- Der frühere Nissan- und Renault-Chef Carlos Ghosn ist erneut festgenommen worden, berichten japanische Medien.
- Staatsanwälte hätten den Automanager in seinem Haus in Tokio in Gewahrsam genommen.
- Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen weiterer Vorwürfe des «schweren Vertrauensbruchs» gegen Ghosn.
Carlos Ghosn war Anfang März nach mehr als 100 Tagen gegen Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Er ist bereits wegen Finanzdelikten angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, jahrelang ein zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert und persönliche Verluste auf den Autobauer übertragen zu haben.
Dieses Mal wirft die Staatsanwaltschaft Ghosn Missbrauch von Geldern des japanischen Autokonzerns Nissan zugunsten eines Vertriebspartners im arabischen Oman vor.
Medienkonferenz per Twitter angekündigt
Am Mittwoch hatte Ghosn für kommende Woche eine Pressekonferenz angekündigt. «Ich bereite mich darauf vor, die Wahrheit darüber zu sagen, was passiert», hatte er auf Twitter geschrieben.
Die erneute Festnahme ist nach Ansicht seines Anwalts «extrem unangemessen». Es sei vollkommen unverständlich, warum Ghosn jetzt erneut festgenommen worden sei, sagte sein Anwalt. Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft verglich er mit einer Geiselnahme.