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Fehlerhaftes Crowdstrike-Update: Wer haftet für Milliardenschaden?
Aus 10 vor 10 vom 22.07.2024.
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Weltweite IT-Panne Crowdstrike: Wer kommt für die Milliardenschäden auf?

Der IT-Ausfall von Crowdstrike hat teure Konsequenzen. Die Beantwortung der Haftungsfrage gestaltet sich schwierig.

Wie gross ist der Schaden? Der durch den IT-Ausfall verursachte Schaden ist beträchtlich. Marc K. Peter, Digital-Experte an der FHNW und bei Rochester-Bern Executive Programs, schätzt den Schaden auf 2 bis 3 Milliarden Schweizer Franken. Hierzu zählen die unzähligen Flugausfälle, Opportunitätskosten aufgrund nicht gearbeiteter Arbeitsstunden sowie die Neuaufsetzung der 8.5 Millionen betroffenen Windows-Rechner. Wie hoch der genaue Schaden ist, wird allerdings erst in den nächsten Wochen deutlich werden.

Die Panne

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Am 19. Juli 2024 führte ein fehlerhaftes Software-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike zu weltweiten Störungen in verschiedenen Systemen. Besonders betroffen waren unter anderem Flughäfen, Spitäler, Banken und Telekommunikationsunternehmen. Das Unternehmen konnte die Störung noch am selben Tag beheben. Dennoch wird sie als eine der grössten IT-Pannen weltweit in die Geschichte eingehen.

Muss Crowdstrike für den Schaden aufkommen? Die Klärung etwaiger Haftungsfragen erweist sich als kompliziert. Laut dem Schweizerischen Versicherungsverband sind oft mehrere Vertragsverhältnisse zwischen dem Verursacher und dem geschädigten Endkunden zwischengeschaltet. Marc Peter ergänzt, dass in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Software darauf hingewiesen wird, Crowdstrike übernehme keine Garantie und komme für eventuelle Schäden nicht auf. Die Chancen, vom Verursacher entschädigt zu werden, stehen für die Geschädigten daher eher schlecht.

Crowdstrike-Firmenschild an einem Bürogebäude.
Legende: Der IT-Ausfall von Crowdstrike hat teure Konsequenzen. Die Beantwortung der Haftungsfrage gestaltet sich allerdings schwierig. Keystone/EPA/JOHN G. MABANGLO

Zahlt die Versicherung der Geschädigten? Gängige Versicherungen wie die Cyber- als auch die Betriebsausfallversicherung schliessen den Fall eines IT-Ausfalls aus. Cyberversicherungen etwa greifen nur im Falle eines Cyberangriffs. Eine Versicherung, die den spezifischen IT-Ausfall von Crowdstrike abdeckt, gibt es bisher nicht. Das bedeutet, dass die Unternehmen eine individuelle Versicherung mit den Anbietern hätten abschliessen müssen, um im Falle eines solchen Vorfalls entschädigt zu werden.

Ist unsere IT-Abhängigkeit ein Problem? Es wurde deutlich, welchen Schaden ein unscheinbares Software-Update weltweit anrichten kann. Unser aller Abhängigkeit von der IT habe mittlerweile ein problematisches Ausmass erreicht, so Marc Peter. «Cyber-Resilienz» sei das Stichwort. Die Unternehmen müssten sich in Zukunft überlegen, wie sie sich gegen solche Fälle schützen könnten. Ein grosser Teil der ausserordentlichen Kosten vom vergangenen Freitag müsse wohl von den Unternehmen selbst getragen werden.

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10vor10, 22.07.2024, 21:50 Uhr ; 

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