Die Aktien der beiden Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS standen am Dienstag weiterhin stark unter Druck. Beide Aktienkurse fielen in der ersten Handelsstunde um über 6 Prozent.
Die beiden Aktien holten die Einbussen der europäischen Konkurrenten nach. Am Vortag war der internationale Bankenindex um gut drei Prozent gefallen, nachdem am Freitag die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) die Ergebnisse eines Stresstests bei 52 Geldhäusern veröffentlicht hatte. «Die Stresstests haben gezeigt, in welch schlechtem Zustand der europäische Bankensektor eigentlich ist», sagt Christian Gattiker, Chefstratege bei der Bank Julius Bär.
Strengere Schweizer Regeln
Gattiker weist allerdings darauf hin, dass die beiden Schweizer Banken UBS und CS im europäischen Vergleich überdurchschnittlich kapitalisiert seien. «Die Schweizer haben sich zusätzliche, strengere Regeln auferlegt. Dadurch haben die Schweizer Institute weniger zu befürchten als einige ihrer ausländischen Konkurrenten.»
Da der Bankensektor allerdings global vernetzt sei, würden die Resultate der Stresstests auch zu Kurskorrekturen bei den Schweizer Grossbanken führen. Allerdings sei der Stresstest für Anleger kein wirklicher Gradmesser. Die Glaubwürdigkeit habe unter willkürlichen Urteilen in der Vergangenheit gelitten.
Wichtiger scheint die allgemein schlechte Stimmung rund um die Banken zu sein. So gibt es nach wie vor offene Rechtsfälle, die ungewisse Kosten für die beiden Banken nach sich ziehen könnten.
CS fällt aus europäischem Aktienindex
Ausserdem beschäftigt Anleger die Krise im italienischen Bankensektor sowie die Gewinnwarnung der deutschen Commerzbank – der zweitgrössten Bank der Bundesrepublik.
Die CS-Titel fallen zudem per 8. August zusammen mit denen der Deutschen Bank aus dem Stoxx Europe 50 heraus. Dabei handelt es sich um den Aktienindex der 50 grössten europäischen Unternehmen. Christian Gattiker betont, dass dies in erster Linie einen Imageverlust für die Credit Suisse bedeute. Der Effekt für die Investoren hingegen sei eher bescheiden.