Nach der milliardenteuren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch Bayer sehen Umweltschutz- und Naturverbände rot: «Sollten die Kartellbehörden die Fusion durchwinken, würde der neu entstehende Megakonzern eine marktbeherrschende Stellung im Bereich Saatgut, Gentechnik und Pestizide bekommen», sagte die BUND-Gentechnikexpertin Heike Moldenhauer.
Sie fürchtet, dass der Konzern künftig diktieren wolle, was Landwirte anbauen und welche Produkte auf dem Markt verfügbar sind. Zudem würde die Umwelt durch noch mehr Monokulturen und Gentechpflanzen leiden.
Greenpeace: «Schlechte Nachricht für Umwelt»
Auch bei Greenpeace stösst der Deal auf wenig Gegenliebe. Von einer «schlechten Nachricht für nachhaltige Landwirte, Konsumenten und die Umwelt» und von einer «bislang ungekannten Marktmacht» für das Unternehmen ist dort die Rede. «Die Lobbymacht des neuen Konzerns wird wachsen», sagte Greenpeace-Experte Dirk Zimmermann.
Und er stellt Forderungen an die Politik: «Die deutsche Bundesregierung muss jetzt stark bleiben und verantwortungsvolle Entscheidungen etwa gegen bienengefährdende Pestizide oder den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat treffen.»
CBG: «Höhere Preise für Bauern»
Das Netzwerk Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) bemängelte ebenfalls die drohende Monopolstellung. «Mit der Übernahme von Monsanto durch Bayer erreicht die Konzentration auf dem Agro-Markt einen neuen Höhepunkt.» Schlüsselelemente der Nahrungsmittelkette lägen nun in der Hand eines einzigen Unternehmens. Bauern müssten sich auf höhere Preise einstellen.