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Wirtschaft «Der Aufwand hat sich gelohnt»

Die neue 50er-Note war eine Zangengeburt. Nun kommt sie mit grossen Innovationen in Umlauf – fünfeinhalb Jahre später als geplant. Der Aufwand habe sich gelohnt, sagt der Bargeldchef der Nationalbank, Beat Grossenbacher.

Ein Geldschein mit drei Lagen – innen Kunststoff und aussen je eine Schicht Baumwolle. Die neue Banknote ist technologisch so innovativ, dass die industrielle Anfertigung zuerst erfunden werden musste. Gleich zweimal wurde der Erscheinungstermin verschoben. Fragen zum Entwicklungsprozess an Beat Grossenbacher, Leiter Bargeld bei der Schweizerischen Nationalbank.

SRF News: Was sind die wichtigsten Vorzüge der neuen Technologie?

Beat Grossenbacher: Es sind die Sicherheitsmerkmale, die mit diesem neuen Substrat, dem so genannten Durasafe-Substrat, eingebracht werden können. Es gibt Fenster und Halbfenster, die man transparent erkunden und erkennen kann.

Hat sich der grosse Aufwand gelohnt, eine völlig neue Technologie zu entwickeln?

Mit dem neuen Produkt konnten wir zeigen, dass es sich gelohnt hat. Nach 20 Jahren Einsatz ist es Zeit, die achte Banknotenserie abzulösen, um mit neuer Sicherheit wieder einen Vorsprung auf die Fälschungstechnologien zu haben.

War das nur mit dieser sehr speziellen Art von Papier möglich?

Es geht nicht nur ums Substrat, das ein zusätzliches Sicherheitselement dieser Banknote ist. Dazu kommt der Sicherheitsstreifen oder auch das Globus-Bild, das mit neuen Farbtechnologien weitere Fortschritte erbringt. Die gesamte Gestaltung der neuen Note und die Kombination, wie die Sicherheitsmerkmale auf- und eingebracht werden, sind für den neuen Standard verantwortlich.

Kasachstan und Marokko haben bereits Banknoten mit diesem Papier. Sind diese weniger sicher als die Schweizer Banknote?

Jede Banknote ist unterschiedlich aufgebaut und verwendet unterschiedliche Sicherheitselemente. Die Banknoten von Kasachstan und Marokko haben auch ein Durasafe-Substrat. Sie haben aber bereits im Substrat andere Merkmale, auch bezüglich Farbtechnologien und Sicherheitsstreifen.

Die Druckerei Orell-Füssli und der Papierhersteller Landqart mussten viel investieren, erstere rutschte gar in die roten Zahlen. Ist es ein Hochrisiko, mit der SNB Banknoten zu entwickeln?

Nein. Sicher hatte die Nationalbank hohe qualitative Ansprüche. Es handelt sich aber um Partner, die hochqualitative Produkte herstellen können und sich von Mitbewerbern abheben. Wenn man die Technologien sorgfältig integriert und einen Lernprozess durchläuft, kann man diese hochtechnologischen Elemente sehr gut herstellen. Gleichzeitig ist es eine gute Referenz für weitere potenzielle Kunden.

Die Technologie entwickelt sich sehr schnell, ebenso die Fähigkeit der Fälscher. Denkt man schon über die nächste 50er-Note nach?

Audio
Die neue 50-Franken-Note – Fälschern einen Schritt voraus
aus Echo der Zeit vom 06.04.2016. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 6 Minuten.

Zurzeit geht es vor allem um die weiteren Stückelungen. Die 20er-Note kommt im nächsten Frühling heraus, die weiteren Stückelungen bis 2019. Nach Abschluss der Ausgabe dieser neunten Serie werden wir uns über die Weiterentwicklung und die zehnte Serie Gedanken machen.

Bis die Hunderternoten ersetzt werden, dauert es noch drei Jahre. Sind die alten Noten überhaupt noch sicher?

Das war gerade ein Vorteil bei der Entwicklung der neuen Serie. Wir waren bei der Herausgabe nicht unter Druck, weil gerade die achte Serie sehr sicher ist. Das beweisen die tiefen Fälschungszahlen bis heute.

Das Interview führte Isabelle Jacobi.

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