Erstmals seit den Siebzigerjahren führte die SNB im letzten Dezember Negativzinsen ein. Sie beabsichtigte damit, dass die Investoren nicht mehr ausschliesslich in Schweizer Franken anlegen, sondern vermehrt andere Währungen bevorzugen. Doch so weit kam es nicht, wie Credit Suisse-Chefökonom Oliver Adler erklärt: «Das Vertrauen in den Franken ist weiterhin gross, während wenig in ausländischen Währungen investiert wird.»
Ebenfalls nicht helfen konnten die Negativzinsen in puncto Exportwirtschaft: «Der grosse Rückschlag bei den Exporten konnte trotz günstigeren Finanzierungsbedingungen nicht kompensiert werden», erklärt Adler.
Die Credit Suisse erkennt deshalb auch wenige Impulse für starkes Wachstum. Der Franken ist immer noch sehr stark und auch die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern sich.
Keine markanten Kursänderungen zu erwarten
Adler erwartet auch keine grossen Änderungen bei den Wechselkursen. Höchstens eine wirtschaftlich besser aufgestellte Eurozone würde dem Franken helfen, da die Investoren dann ihr Geld im Euro anlegen. «Allerdings ist eine starke Konjunktur und das Ende der lockeren Geldpolitik in der EU erst Ende 2016 zu erwarten.»
Auch beim Dollar sind keine grossen Änderungen vorauszusehen. «Der Dollar wird sich stärken, allerdings nicht sehr markant», erklärt Adler. Erst wenn die US-Notenbank ein klares Signal für mehrere Zinserhöhungen in naher Zukunft gibt, würde sich der Dollar gegenüber dem Franken aufwerten.