Die Europäische Zentralbank (EZB) macht trotz Mini-Inflation das Geld im Euroraum nicht noch billiger. Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,15 Prozent. Das entschied der EZB-Rat nach Angaben der Notenbank in Frankfurt.
Die meisten Volkswirte hatten mit einer abwartenden Haltung der EZB gerechnet, auch wenn die jüngsten Inflationsdaten neue Sorgen schürten: Sinkende Energiepreise drückten die Teuerung in den 18 Euroländern im Juli auf 0,4 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2009.
Niedrige Zinsen verbilligen tendenziell Kredite und können so die Wirtschaft ankurbeln. Das stärkt in der Regel auch den Preisauftrieb. Erst Anfang Juni hatte die EZB ein Paket im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturflaute aufgelegt: Der Leitzins wurde von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent verringert, zudem führte die EZB einen Strafzins für Banken ein, die Geld bei der Notenbank parken, statt Unternehmen und Verbraucher Kredite zu geben. Ab September gilt darüber hinaus ein neues Programm mit langfristigen Krediten für Banken.