Es war ein Tabu-Bruch: BDP-Präsident Martin Landolt schlug vor einem Monat vor, Banken sollen die für die Steuererklärung relevanten Daten ihrer Kunden direkt an die Steuerverwaltung schicken.
Die Behörden erhielten diese Daten sonst einfach via Bürger, begründete Landolt. So aber liesse sich das Ausfüllen der Steuererklärung erleichtern. Dafür erntete er scharfe Kritik, vor allem aus dem bürgerlichen Lager.
Jetzt zeigt eine Umfrage von «ECO»: 19 Prozent der Schweizer befürworten die direkte Datenlieferung vollumfänglich, 28 Prozent mehrheitlich. Das heisst: 47 Prozent sind bereit, das Bankgeheimnis für eine erleichterte Steuererklärung zu opfern.
43 Prozent der Befragten stellen sich gegen Landolts Vorschlag, rund 10 Prozent machen keine Angaben.
«Es geht um die Wahrung der Privatsphäre»
Der designierte Präsident der Finanzdirektorenkonferenz (FDK) reagiert skeptisch. «Die grosse Zustimmung überrascht mich», sagt Peter Hegglin der «Tagesschau».
Er sei aber nicht der Meinung, dass Daten direkt von der Bank an die Steuerbehörde geliefert werden sollen. «Es geht um die Wahrung der Privatsphäre», begründet der künftige FDK-Präsident. Diese solle nicht unnötig vom Staat tangiert werden.