Wegen dem Einstieg ins Handy-Geschäft ist der US-Konzern Microsoft tief in die roten Zahlen gerutscht, so tief wie noch nie zuvor. Von April bis Juni sammelte sich unter dem Strich ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar, wie Microsoft mitteilt. Im selben Zeitraum vor einem Jahr waren es noch 4,6 Milliarden Dollar Gewinn. Auch der Umsatz sank um gut fünf Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar.
7,6 Milliarden Dollar abgeschrieben
Schuld an dem drastischen Absturz ist die Übernahme des Handy-Geschäfts von Nokia im letzten Jahr. Der Deal kostete Microsoft fast 9,5 Milliarden Dollar und hat sich als monumentaler Flop erwiesen: Abschreibungen von 7,6 Milliarden Dollar und Umbaukosten belasten das Quartalsergebnis mit 8,4 Milliarden Dollar.
Mit Nokia-Smartphones wollte Microsoft seine Konkurrenten Apple und Samsung angreifen. Doch die Geräte blieben ein Ladenhüter – ganz im Gegensatz zu den iPhones. Sie haben Apple im letzten Quartal einen Sprung bei Umsatz und Gewinn eingebracht.
Ein Drittel mehr iPhones verkauft
Der Microsoft-Konkurrent steigerte seine Erlöse gegenüber dem selben Quartal im Vorjahr um einen Drittel auf 49,6 Milliarden Dollar. Gleichzeitig kletterte der Gewinn um 38 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar, wie Apple mitteilt.
47,5 Millionen iPhones gingen von April bis Juni über den Ladentisch. Das waren 35 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gleichwohl reagierten die Marktteilnehmer enttäuscht. Sie hatten mit rund 49 Millionen verkauften Geräten gerechnet. Die Aktie gab deshalb im nachbörslichen Handel zwischenzeitlich um rund sieben Prozent nach.
Keine Zahlen zu Apple Watch
Zu der Computer-Uhr, die im April auf den Markt gekommen war, gab Apple keine genauen Zahlen bekannt. Konzernchef Tim Cook sprach lediglich von einem «grossartigen Start» für die Apple Watch, der die eigenen Erwartungen übertroffen habe.
Er betonte zugleich, die Uhr habe Umsatzeinbussen bei anderen Geräten ausgeglichen und sei für den gesamten Zuwachs von gut 950 Millionen Dollar binnen drei Monaten verantwortlich gewesen.