Die Zementkonzerne Holcim und Lafarge stehen vor Neuverhandlungen ihrer Fusionspläne. Der französische Konzern Lafarge teilte mit, dass der Verwaltungsratspräsident von Holcim in einem Brief Neuverhandlungen gefordert habe.
Lafarge will nicht über Mangement reden
Der Holcim-Verwaltungsrat habe beschlossen, dass die Fusionsvereinbarung nicht in ihrer heutigen Form weiterverfolgt werden könne, gab der Schweizer Zementhersteller bekannt. Das Unternehmen habe deshalb vorgeschlagen Neuverhandlungen über das Aktien-Austauschverhältnis und Führungsfragen aufzunehmen.
Lafarge seinerseits teilte mit, dass der Verwaltungsrat bereit sei, die Möglichkeit einer Anpassung des Aktien-Austauschverhältnisses zu prüfen. Andere Anpassungen an den Fusionsvereinbarungen werde Lafarge dagegen nicht akzeptieren.
Diskussion um Führungsstruktur
Bei der vereinbarten Fusion ist ein Umtauschverhältnis von Lafarge-Aktien in neue LafargeHolcim-Aktien von 1:1 vorgesehen.
Aufgrund der Zahl der Aktien beider Unternehmen entspricht dies einem prozentualen Verhältnis von 53:47 zugunsten von Holcim. Der aktuelle Börsenwert umgerechnet zum derzeitigen Euro-Franken-Kurs beträgt jedoch rund 58:42.
Zudem fordert Holcim eine andere Zusammensetzung des Managements der neuen Firma.
Die designierte Führungsmannschaft ist bereits ernannt worden. Die zehnköpfige Konzernleitung soll aus fünf Lafarge- und fünf Holcim-Leuten bestehen; als designierter Verwaltungsratspräsident ist Wolfgang Reitzle und als Konzernchef Bruno Lafont vorgesehen. Dem Vernehmen nach ist dieser Holcim nicht mehr genehm.
Die im vergangenen April angekündigte Fusion sollte ursprünglich in der ersten Jahreshälfte 2015 abgeschlossen sein.