Volkswagen-Chef Martin Winterkorn will wegen der Vorwürfe um Abgas-Manipulationen in den USA nicht zurücktreten. Es wäre falsch, wenn wegen der schlimmen Fehler einiger weniger die ehrliche Arbeit von 600'000 Menschen unter Generalverdacht gerät, sagte Winterkorn in einem Video-Statement, das auf der Webseite des Konzerns veröffentlicht wurde. «Deshalb bitte ich um ihr Vertrauen auf unserem weiteren Weg.»
Winterkorn sagte umfassende Aufklärung zu. «Wir klären das auf», sagte er. «Ich gebe Ihnen mein Wort: Bei all dem werden wir mit der nötigen Transparenz und Offenheit vorgehen.» Eine solche Manipulation dürfe es nie wieder geben.
Elf Millionen Fahrzeuge betroffen
Der Volkswagen-Konzern hatte am Vormittag eingeräumt, dass der Skandal um manipulierte Abgaswerte weitaus grössere Ausmasse habe als bisher angenommen. Weltweit seien 11 Millionen Dieselfahrzeuge betroffen, teilte das Unternehmen mit.
Die Affäre zwang Europas grössten Autobauer zu einer Gewinnwarnung. Im dritten Quartal würden rund 6,5 Milliarden Euro «ergebniswirksam zurückgestellt» – ein VW-Sprecher nannte das eine Vorsichtsmassnahme handle. Im Laufe des Tages hatte es dann Spekulationen gegeben, Winterkorn könnte zurücktreten. Dem trat er nun aber entgegen.
VW droht happige Milliardenstrafe
Ihren Ausgang hatte die Affäre in den USA. Die dortige Umweltschutzbehörde EPA verdächtigt VW, bei zahlreichen Diesel-Fahrzeugen die Abgasvorschriften vorsätzlich umgangen zu haben. Es geht um fast eine halbe Million Autos. Für Volkswagen könnte dies nach Angaben der Behörde eine Strafe von bis zu 18 Milliarden Dollar nach sich ziehen.