Die Nervosität an den Märkten wächst. Die chinesischen Börsen stürzten zu Wochenbeginn zeitweise um über 7 Prozent ab und sind damit auf den Stand vom vergangenen März zurückgefallen. Schon in der vergangenen Woche hatten die Börsen in China nach schlechten Konjunkturdaten 12 Prozent an Wert verloren.
Grund dafür ist die Sorge vor einer länger anhaltenden Wachstumsschwäche in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Der Versuch der chinesische Regierung, Gegensteuer zu geben, hat die Anleger offenbar nicht überzeugen können.
Erst gestern hatte die Regierung angekündigt, dass künftig auch Pensionsfonds in den chinesischen Aktienmarkt investieren dürften. Damit könnten zusätzlich Hunderte Milliarden Yuan in die Börsen fliessen. Eigentlich hätte das den Ausverkauf an den Börsen bremsen sollen.
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Schon jetzt gibt es Spekulationen, wonach China weitere Massnahmen zur Stützung der Konjunktur vorbereitet. So berichtet das «Wall Street Journal», die Zentralbank plane, den Mindestreservesatz für die Banken zu senken.
Je weniger Geld die Banken zurücklegen müssen, desto mehr können sie theoretisch an Unternehmen und Haushalte verleihen. Ob der Plan aufginge, wäre in dem fragilen Marktumfeld aber mehr als ungewiss.
Währungsabwertung als Ursache
Die Zentralbank hatte die Talfahrt an den Börsen selbst mit ausgelöst, als sie vor zwei Wochen die Landeswährung Yuan massiv abwertete – wohl auch in der Hoffnung, die Wirtschaft damit anzukurbeln. Das ist nach hinten losgegangen. Chinas Regierung droht, die Kontrolle zu verlieren, und könnte jetzt gezwungen sein, die Währung noch weiter abzuwerten.
Nicht nur in China sind die Märkte auf Talfahrt: Auch an anderen asiatischen Börsen von Japan bis Malaysia ging es mit den Kursen am Montag erneut nach unten. Die Kapitalflucht setzt sich fort, das Vertrauen schwindet.