Selbst der höchste Vertreter der Schweizer Wirtschaft hat den jüngst bekannt gewordenen Stellenabbau in der Schweiz nur über die Medien erfahren: «Ich bin überrascht worden als ich dies über die Medien gehört habe», kommentierte Heinz Karrer die Nachricht, dass GE Alstom hierzulande insgesamt 1300 Stellen streichen will.
Der Präsident der Economiesuisse sprach in der «Rundschau» von einer «ganz schlechten Nachricht»: Alstom sei in der Schweiz ein wichtiger Arbeitgeber, viele Fachkräfte seien dank dem Unternehmen in der Schweiz angesiedelt.
Karrer wollte nichts davon wissen, dass der Wirtschaftverband in der wirtschaftlich angespannten Situation zur Schwarzmalerei neige. Das Wirtschaftswachstum sei zuletzt sehr moderat gewesen, weit unter dem Potenzial und Durchschnitt.
Innovationsfähigkeit als Erfolgsrezept
Auch wenn er denn Entscheid der Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzugeben, stützte, bilanzierte der Präsident des Wirtschaftsdachverbandes: «Wir haben eine Zunahme der Arbeitslosigkeit, insgesamt sind über 10‘000 Arbeitsplätze verloren gegangen und vermutlich sind sehr viele ins Ausland verlagert worden.»
Am meisten Sorgen bereitet Karrer derzeit, dass die Investitionen etwas nachgelassen haben. Die Innovationsfähigkeit sei seit den 90er-Jahren – als bereits die Rede von «Deindustrialisierung» gewesen sei – ein wichtiges Erfolgsrezept der Industrie gewesen, betonte Karrer. Diese müsse hochgehalten werden, um auch in den nächsten Jahren den Anteil des Industriesektors am Bruttoinlandprodukt stabil zu halten.
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