Auch Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann hatte bis gestern nichts vom Stellenabbau gewusst. Noch im Sommer war Schneider-Ammann nach Gesprächen mit der Unternehmensleitung noch davon ausgegangen, dass es keinen Stellenabbau geben wird. Trotzdem fühle er sich nun nicht verschaukelt von General Electric, sagte Schneider-Amann im Interview mit SRF.
Inzwischen hätten sich die Märkte verändert, die Rahmenbedingungen seien nicht mehr die gleichen. «So gesehen muss man ein gewisses Verständnis haben», so der Wirtschaftsminister weiter.
Alstom auf Vorteile der Schweiz hinweisen
Für die Betroffenen in den Unternehmen sei das jedoch dramatisch. Der Bundespräsident hofft nun, dass der Schaden für den Standort Schweiz in Grenzen gehalten werden kann. Dafür brauche es nun Gespräche der Sozialpartner. Er werde die Unternehmensführung weiterhin auf die Vorteile der Schweiz hinweisen.
General Electric und Alstom müssten erkennen, dass die Schweiz die beste Berufsbildung habe, den liberalsten Arbeitsmarkt und die intakteste Sozialpartnerschaft, sagte Schneider-Ammann.
«Ich hoffe, dass viele Aktivitäten in der Schweiz bleiben, weil man zur Einsicht kommt, dass man gemeinsam kompetitiv ist.» Aber letztlich seien es die Firmen, die im Markt stünden und ihre Strategie festlegen müssten.
Den Vorwurf der Gewerkschaften, die Schweiz habe im Gegensatz zu Frankreich zu wenig für den Standort lobbyiert, lässt er nicht gelten. Die Unternehmen hätten Wort gehalten, indem sie zwei europäische Hauptquartiere in die Schweiz verlegt hätten, sagte er. Zudem habe er die Verantwortlichen der Unternehmen im Sommer 2014 sofort kontaktiert und ihnen die Vorteile des Standorts Schweiz erläutert.