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Wirtschaft Kuoni-Aktionäre entäuscht von erneutem Verlust

Der Reiseanbieter hat ein Minus von 14 Millionen Franken eingefahren. Das ist zwar deutlich weniger als im Vorjahr, doch der operative Verlust verringerte sich nicht. Die Aktie geriet an der Börse stark unter Druck.

Kuoni hat im ersten halben Jahr 14 Millionen Franken Verlust eingefahren. Wie der Reiseanbieter mitteilte, ist ein Verlust in dieser Zeitspanne üblich und deutlich tiefer als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2013 hatte der Ausstieg aus unrentablen Europageschäften zu einem Minus von 74,3 Millionen geführt. Kuoni hatte Tochterunternehmen in Italien, Frankreich, und Belgien verkauft.

Gearbeitet hat der Konzern allerdings nicht besser: Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug -17,1 Millionen Franken. Im Vorjahreszeitraum hatte der Betriebsverlust 18 Millionen Franken betragen. Analysten bemängeln den Ebit, der bereinigt um einen positiven Sondereffekt deutlich schwächer als erwartet ausgefallen sei. Entsprechend geriet die Kuoni-Aktie stark unter Druck und notierte zwischenzeitlich fast 13 Prozent im Minus.

Politische Turbulenzen drücken Umsatz

Der Umsatz des Reisekonzerns ging um 6,1 Prozent auf 2,48 Milliarden Franken zurück. Kuoni sieht dahinter die weltweiten Unruhe-Herde. «Die Summe negativer geopolitischer Ereignisse in Ägypten, Kenia, Thailand und der Ukraine bildeten ein anspruchsvolles Geschäftsumfeld, das wir auch für den weiteren Verlauf dieses Jahres erwarten», sagte Konzern-Chef Peter Meier.

Hinzu kamen schwächere Währungen in Japan, Indien, Indonesien, Australien, Russland sowie Skandinavien, was die Nachfrage der Konsumenten nach Kuoni-Angeboten bremste.

Skandinavien-Sparte mit Umsatztaucher

Gerade die Skandinavier verzichteten angesichts der politischen Krisen in Ägypten und Thailand darauf, in diesen Ländern im Winter und Frühling Sonne zu tanken. Dies hatte deutlichen Preisdruck zur Folge. So verbuchte alleine die Skandinavien-Sparte Outbound Nordic einen Umsatztaucher um 12,9 Prozent und einen Betriebsverlust (EBIT) von 32,6 Millionen Franken. Sparmassnahmen wurden eingeleitet.

Im Ausblick geht Kuoni von einem Betriebsergebnis (Ebit) von 85 bis 95 Millionen Franken aus. Der Gewinn soll auf Vorjahreshöhe liegen. Trotz schwierigerem Marktumfeld hält der Konzern damit an seinen Mittelfristzielen fest. «Die Ziele sind ambitionierter geworden, wir glauben aber, dass wir sie noch erreichen können», sagte Firmenchef Peter Meier an einer Telefonkonferenz.

Dank dem Ausstieg aus dem defizitären Geschäft in Europa schaffte Kuoni 2013 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen und erzielte 69,2 Millionen Franken Gewinn.

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