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Hochhaus mit Novartis-Schriftzug
Legende: Die italienische Arzneimittelbehörde hat als Vorsichtsmassnahme den Impfstoff Fluad von Novartis verboten. Keystone

Wirtschaft Novartis-Impfstoff: Italienische Justiz ermittelt

In Italien sind elf Menschen gestorben, nachdem sie das Grippemittel Fluad verabreicht bekommen haben. Nun schaltet sich die italienische Justiz ein und ermittelt in den Fällen. Als Vorsichtsmassnahme wurde Fluad verboten.

Nach ungeklärten Todesfällen, die mit einem Grippe-Impfstoff des Pharmakonzerns Novartis zusammenhängen könnten, schaltet sich die italienische Justiz ein. Die Staatsanwaltschaft von Siena hat Ermittlungen aufgenommen. Zwei beanstandete Chargen des Impfstoffs waren in einer Novartis-Fabrik in der Toskana hergestellt worden.

Bisher gebe es noch keine Verdächtigen, teilten die Justizbehörden mit. Elf Todesfälle werden nach Angaben italienischer Medien zurzeit überprüft, ob diese auf das Mittel Fluad zurückzuführen seien. Zuvor war von drei Personen berichtet worden, die zwischen dem 12. und 19. November verstarben, nachdem ihnen Fluad verabreicht worden war.

65 Millionen Impfungen ohne Probleme

Die italienische Arzneimittelbehörde Aifa hatte am Donnerstag als Vorsichtsmassnahme die Nutzung eines Grippeimpfstoffs des Basler Pharmakonzerns verboten.

Novartis bestätigte die präventive Suspendierung der Chargen durch die Aifa, nachdem unerwünschte Nebenwirkungen nach der Impfung aufgetreten seien. Ein Zusammenhang zwischen den Fällen und dem Impfstoff habe aber nicht nachgewiesen werden können, hiess es.

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Nach Novartis-Angaben ist Fluad seit 1997 im Verkehr. Es seien auf der ganzen Welt seither 65 Millionen Dosen mit Erfolg verabreicht worden. Eine Überprüfung der beiden betroffenen Chargen habe ergeben, dass diese den Produktions- und Qualitätsnormen entsprächen, teilte Novartis mit.

Italien hatte bereits im Herbst 2012 die Auslieferung von Novartis-Grippeimpfstoffen – unter anderem Fluad – gestoppt, nachdem in Spritzen weisse Partikel gefunden worden waren. Weitere Länder folgten, darunter die Schweiz. Nach wenigen Wochen gab es Entwarnung: Bei den möglichen Verunreinigungen handelte es sich um verklumpte Eiweisse, die Bestandteil des Impfstoffs sind.

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