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Wirtschaft Partylaune am «Woodstock der Kapitalisten»

Investor Warren Buffett hat es passend zur Hauptversammlung seiner Investmentholding Berkshire Hathaway geschafft, einen satten Gewinn für seine Aktionäre zu erwirtschaften: 4,9 Milliarden Dollar im ersten Quartal. Entsprechend gut war die Stimmung auf der Hauptversammlung seines Firmenimperiums.

Warren Buffett hat für sich und seine Aktionäre wieder einmal einen Milliardengewinn erwirtschaftet. Im ersten Quartal verdiente seine Investmentholding Berkshire Hathaway unterm Strich 4,9 Milliarden Dollar und damit anderthalb mal so viel wie im Vorjahreszeitraum.

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Die GV als Jahrmarkt
aus Echo der Zeit vom 05.05.2013. Bild: Beat Soltermann
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Der 82jährige Popstar

Die Zahlen lagen über den Erwartungen und sorgten damit für gute Laune auf dem Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway am Wochenende in Omaha. Die Veranstaltung ist auch als «Woodstock für Kapitalisten» bekannt. Bis zu 37'000 Aktionäre strömten in Buffetts Heimatstadt im US-Bundesstaat Nebraska, um ihrem Idol zu lauschen.

Buffet wird gefeiert wie ein Popstar: Als Warren Buffett in die riesige Ausstellungshalle tritt, ist er sofort umringt von Aktionären. Sie halten Mobiltelefonen hoch, schiessen Fotos.

Seit dem letzten Aktionärstreffen im vergangenen Jahr ist die Aktie um ein Drittel im Wert gestiegen. An der Börse bringt es das Konglomerat auf 268 Milliarden Dollar. Buffett ist Hauptaktionär, was ihn nach Schätzungen des US-Magazins «Forbes» zum viertreichsten Menschen der Welt macht.

Die wichtigen Entscheidungen trifft Buffett auch mit 82 Jahren noch selbst. Ihm zur Seite steht sein Kompagnon Charlie Munger, der 89 Jahre alt ist. Anstalten, in Rente zu gehen, machten beide bis zuletzt nicht. «Ich liebe es, mir Gedanken über Berkshire zu machen», sagte Buffett. «Es ist ein Teil von mir.»

Der Investor hat binnen Jahrzehnten ein Reich geschmiedet, dass von einer Fast-Food-Kette (Dairy Queen) über eine Chemiefirma (Lubrizol) und einen Textilhersteller (Fruit of the Loom) bis hin zu einer Fluggesellschaft für Geschäftsreisende (Netjets) reicht. Hinzu kommen grosse Aktienpakete an börsennotierten Konzernen. Gerade kauft Buffett zusammen mit einem Finanzinvestor die Ketchup-Firma H.J. Heinz für 23 Milliarden Dollar auf.

Ans Aufhören denkt er nicht

Geld ist genug vorhanden: Ende März lagen 49,1 Milliarden Dollar in der Kasse, immerhin 11,3 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr. Die Versicherungstöchter haben die grössten Reserven.

Vor allem das Versicherungsgeschäft warf mehr Geld ab, so Berkshire Hathaway. Zu den etwa 80 Tochterfirmen gehören Rückversicherungen sowie der in den USA bekannte Autoversicherer Geico. Auch Buffetts berühmte Spekulationsgeschäfte erwiesen sich als einträglich.

Buffetts Geschäftssinn ist legendär. In diesem Jahr hatte er seine Aktionäre im Vorfeld der Hauptversammlung aber auf andere Weise überrascht: Er setzte seine erste Botschaft per Kurznachrichtendienst Twitter ab: «Warren is in the house.» Es folgte ein zweiter Tweet mit Hinweis auf einen Essay des Milliardärs, im dem er argumentiert, dass Frauen der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg der USA sind. Bis zum Wochenende zog er damit mehr als 360'000 Follower an.

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