Die Zahlen sprechen für sich: Beim Schweizer Pharma-Riesen kommt mehr als die Hälfte der Wissenschaftler aus dem Ausland. CEO Severin Schwan führt dies keineswegs auf Mängel im Ausbildungssystem der Schweiz zurück. Im Gegenteil, Roche profitiere von ausserordentlich guten Bedingungen: Der duale Ausbildungsweg sei einer der grossen Standortvorteile. Dazu komme das sehr gute universitäre Netzwerk.
Aber eine alleinige Rekrutierung in der Schweiz habe für den Konzern ihre Grenzen: «Wir könnten die ganz starke Aktivität, die wir heute in der Schweiz haben, in diesem Ausmasse nicht nur mit Schweizern Bürgern bewältigen. Das wäre unmöglich», sagt Schwan.
Ohne Kräfte aus dem Ausland wäre der Konzern gezwungen, Aktivitäten im Ausland und nicht in der Schweiz durchzuführen.
«Grenzen müssen offen bleiben»
Für Schwan führt deshalb kein Weg daran vorbei, bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative pramatische Lösungen mit der EU zu finden. Und auch genug Kontingente für Drittstaaten seien erforderlich. «Es ist ganz entscheidend für uns, dass die Grenzen offen bleiben», stellt der CEO von Roche klar.
Von einer «Exit-Strategie» will er noch nichts wissen. Er ist zuversichtlich, dass die gewünschten Lösungen gefunden werden – dabei vertraut er auch der Schweizer Bevölkerung. Diese wisse, was sie an den innovativen Industrien habe und werde die Standortqualität für diese entsprechend hochhalten.