Nur zwei von zehn Roche-Verwaltungsräten sind Frauen. An der Generalversammlung im März 2015 will der Basler Pharma-Konzern das Gremium erweitern – um zwei weitere Männer.
Verwaltungsrats-Präsident Christoph Franz verteidigt im Interview mit «ECO» dieses Vorhaben. Er habe sich engagiert und umgeschaut, ob man für diese Profile qualifizierte Frauen finden könne. Er habe sie auch gefunden, «aber die Kandidatinnen waren schon an anderer Stelle vergeben und konnten sich nicht so kurzfristig verfügbar machen». Dies bleibe für Roche künftig eine wichtige Aufgabe.
Bei Lufthansa Frauenanteil deutlich erhöht
Mit dem männerdominierten Gremium ist Roche weit entfernt von den Idealvorstellungen, welche der Bundesrat offenbar hat. Dieser will für börsenkotierte Firmen eine Geschlechterquote von 30 Prozent – sowohl in der Geschäftsleitung als auch im Verwaltungsrat. Ende November hat der Bundesrat eine entsprechende Revision des Aktienrechts in die Vernehmlassung geschickt.
Roche verfehlt diese Vorgabe nicht nur im Verwaltungsrat (aktuell: 20 Prozent, nach der GV 2015: 16,6 Prozent), sondern auch in der Konzernleitung. Dort sind zwei von elf Mitgliedern Frauen: 18 Prozent. Dennoch wehrt sich Christoph Franz gegen das bundesrätliche Ansinnen: «Ich bin kein Freund von Frauenquoten».
Er sei aber ein aktiver Förderer von Frauen in Führungsfunktionen. Nicht erst bei Roche, sondern schon bei der Lufthansa, deren Chef er vor dem Wechsel nach Basel war: «Da habe ich mit null Prozent Frauen in der Geschäftsleitung angefangen und mit 40 Prozent aufgehört», so Franz.