Im vergangenen Jahr haben die Menschen in der Schweiz mehr als 330 Mrd. Fr. ausgegeben. Für den Konsum - für Nahrungsmittel, die Mieten, Möbel, Gesundheit, Freizeit, Reisen und sonstiges.
Die Ausgaben wachsen zwar weiter, aber weniger stark als auch schon. Der Konsum ist in der ersten Jahreshälfte nur noch halb so viel gewachsen wie in den Vorjahren.
Nachrichtenlage trübt Konsumstimmung ein
Jan-Egbert Sturm von der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich erklärt: «Das könnte indirekt mit der Stimmung international auch zusammenhängen. Man liest natürlich in der Zeitung über das was in Europa läuft, die Krisenherde, die es weltweit gibt und das dämpft doch im Laufe der Zeit allmählich auch die Stimmung hier in der Schweiz.» Bei all den negativen Schlagzeilen legen die Menschen also eher wieder etwas Geld auf die Seite und sparen.
Der aktuelle Konjunkturbarometer der ETH Zürich zeigt denn auch, dass die Lokomotive der Schweizer Wirtschaft nicht mehr der Konsum ist, sondern eher die Pharma-Industrie. Impulse kommen auch wieder vom Maschinen- und Fahrzeugbau. Dabei wäre eigentlich der Konsum die wichtigste Komponente des Bruttoinlandsproduktes. Er macht einen Anteil von 60 Prozent aus.
Detailhandel schwächelt
Dass der Konsum schwächelt, zeigt auch der von der Grossbank UBS jüngst vorgelegte Konsumindikator. Sibille Duss, Ökonomin bei der UBS: «Die von der Seco erhobene Konsumentenstimmung hat sich etwas verschlechtert. Sie ist aber immer noch über dem langjährigen Schnitt. Auch die Detailhandelsumsätze oder die Geschäftslage im Detailhandel ist etwas gefallen. Und auch die Neuimmatrikulationen von Fahrzeugen sind etwas gesunken. Also die Senkung des Konsumindikators ist getragen auf breiter Front.»
Trotz des Rückschlags in der jüngsten Zeit gibt es auch Elemente, welche den Konsum stützen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil und zudem sind die Reallöhne leicht gestiegen. Dies dürfte die Menschen motivieren, wieder die eine oder andere Anschaffung zu wagen.
SRF 4 News, 07:00 Uhr