Denn die Anteilseigner bekommen erstmals seit Jahrzehnten keine Dividende. Und die Axpo-Beteiligung bleibt für die Kantone wohl über Jahre mehr Last als Lust.
Unternehmenschef Andrew Walo bedauert, dass sein Konzern für das vergangene Geschäftsjahr keine Dividende zahlt, aber: «Wenn man die Grosswetterlage anschaut, dann sehen wir leider die nächsten fünf bis sieben Jahre, dass das Umfeld sehr anspruchsvoll bleiben wird». Sprich: die Strompreise bleiben tief, die Stromproduktion tendenziell wenig rentabel.
Überraschung im Aargau
Der Ausfall der Dividende trifft die Aktionäre überraschend, die Aktionäre das sind die Kantone Zürich, Aargau, Schaffhausen, Glarus und Zug sowie verschiedene Kantonale Elektrizitätswerke. Sie alle trifft die Ankündigung mehr oder weniger aus heiterem Himmel.
Peter Reimann, Leiter Finanzen im Aargauer Finanzdepartement: «Wir haben für das Budget des nächsten Jahres 5,2 Millionen budgetiert, das stellt eine Halbierung gegenüber dem laufenden Jahr dar. In dem Sinn sind wir überrascht, da unsere Annahme nicht eintrifft. Aber wir waren uns immer bewusst, dass die Aussichten nicht gut sind.»
Schuld teilweise bei den Kantonen
Auch die anderen Aktionäre haben mit einer kleineren, aber nicht mit gar keiner Ausschüttung gerechnet. Die einstelligen Millionenbeträge sind bei den Budgets von mehreren Milliarden Franken in Kantonen Zürich und Aargau allerdings verkraftbar.
Die Kantone sind jedoch über ihre kantonalen Elektrizitätswerke zu mindestens teilweise mitschuld an der Misere der Axpo. AEW im Aargau und EKZ in Zürich beziehen von der Axpo Strom – fordern diesen jedoch zu Marktpreisen. Weil dieser Marktpreis häufig unter den Gestehungskosten liegt, zu denen Axpo produziert, schreiben verschiedene Axpo-Kraftwerke derzeit Verluste. Was früher der grosse Trumpf der Axpo war, die eigenen Gross-Wasser- und Kernkraftwerke, das ist heute ihre Hypothek.
Hoffnung auf bessere Zeiten
Trotzdem: Lukrativ sind die Beteiligungen am Energiekonzern Axpo für die Kantone zurzeit überhaupt nicht. Der Kanton Zürich will deshalb nächstes Jahr über die Neuausrichtung seiner Eigentümerstrategie bei Axpo informieren.
Abstossen können Zürich und die anderen Kantone ihre Beteiligung aber wohl kaum – das wäre ein grosses Verlustgeschäft und Käufer wohl schwer zu finden. Da bleibt nur die Hoffnung auf bessere Zeiten – wobei Axpo selbst mit einer Durststrecke von bis zu zehn Jahren rechnet.