Die US-Notenbank Fed hält den Leitzins nach dem Brexit-Votum der Briten weiter stabil. Sie entschied am Abend, den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld von 0,25 und 0,5 Prozent nicht anzutasten. Die Fed erklärte, auf kurze Sicht habe sich das Risiko für den US-Wirtschaftsausblick verringert. Dies gilt als Fingerzeig, dass die Notenbank die Tür für eine Erhöhung noch in diesem Jahr
zumindest einen Spalt breit offen lässt.
Viele Experten rechnen damit, dass die US-Währungshüter frühestens gegen Jahresende eine Erhöhung ins Auge fassen werden, wenn sich die Auswirkungen des EU-Austrittsvotums der Briten vom 23. Juni auf die amerikanische Wirtschaft besser abschätzen lassen.
Märkte reagierten kaum
Die Zinsentscheidung fiel mit neun zu eins Stimmen. Die Chefin des Fed Ablegers in Kansas City, Esther George, forderte vergeblich eine Zinserhöhung. Die Kapitalmärkte reagierten nur unwesentlich auf die Veröffentlichung. Nach der Fed-Sitzung legte die US-Währung geringfügig zu und stieg zum Euro auf 1,0964 Dollar. Der Dow-Jones-Index tendierte weiterhin kaum verändert zum Vortag bei 18.468 Punkten.
Mit dem jüngsten Entscheid liessen die Währungshüter den Leitzins zum fünften Mal in Folge unverändert. Mitte Dezember hatte die Notenbank erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins angehoben. Dieser hatte zuvor seit Ende 2008 – also kurz nachdem die weltweite Finanzkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte – in der Spanne zwischen null und 0,25 Prozent gelegen.