Ob Top-Banker, Kundenberaterinnen, Informatiker oder Sekretärinnen, alle können vom Stellenabbau betroffen sein. Für sie ist es kaum ein Trost, wenn CS-Chef Tidjane Thiam immer wieder betont: Er baue nicht gern Stellen ab.
Man sei zu diesem Stellenabbau gezwungen, und man gestalte ihn möglichst «akzeptabel», so der Chef. Die Bank hilft den betroffenen Angestellten beispielsweise mit gezielten Coachings und persönlichen Beratern auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Thiam sagt, ein Drittel der Betroffenen finde intern eine neue Stelle, etwa wenn ein Kollege in einer anderen Abteilung pensioniert werde oder die Bank freiwillig verlasse; ein Drittel werde extern fündig.
700 Personen ohne Job
Am Schluss stünden aber etwa 10-15 Prozent der Betroffenen ohne neuen Arbeitsplatz da, rechnet Thiam vor. Das entspricht in diesem Jahr rund 700 Personen weltweit.
Kontrollieren kann diese Angaben niemand. Doch die Zahlen seien – was die Schweiz betrifft – plausibel, sagt Denise Chervet vom Bankenpersonalverband. Wer hinter den rund 15 Prozent steckt, die nach der Kündigungsfrist ohne neue Stelle dastehen, darüber kann die Gewerkschafterin nur Vermutungen anstellen. Sie verweist auf eine Studie des Amtes für Wirtschaft des Kantons Zürich, kurz AWA: «Die AWA hat nun gerade eine Untersuchung herausgegeben, dass es die 50-Jährigen in den Banken besonders schwer haben. Wir gehen davon aus, dass es vor allem Ältere treffen wird.»
Das decke sich mit den Rückmeldungen, die sie von ihren Verbandsmitgliedern bekomme, so Chervet. Beim Verband «Arbeitgeber Banken» wird vermutet, dass vor allem diejenigen Mühe haben, im Arbeitsmarkt zu bleiben, die sich in ihrem Berufsleben nicht oder zu wenig weitergebildet haben.
Zahl der Bankangestellten ist stabil
Trotz der laufenden Hiobsbotschaften über Abbaupläne bei Banken zeigt sich bei genauem Hinsehen, dass die Zahl der Bankangestellten in der Schweiz relativ stabil ist. Noch immer arbeiten rund 104'000 Personen bei einer Bank; das sind nur 6000 weniger als noch vor acht Jahren vor dem Höhepunkt der Finanzkrise.
Und die Arbeitslosenquote in diesem Sektor ist noch immer tiefer als in anderen Branchen. Für die Angestellten der Credit Suisse ist das aber ein kleiner Trost, denn Thiam will noch mehr sparen. Das dürfte weitere Folgen haben fürs Personal.