Das Forschungsinstitut Bak Basel rechnet damit, dass das Investitionsvolumen bei Schweizer Hotels im Jahr 2016 weiter sinkt – und zwar um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Schweizer Hotels stecken in der Krise, teure Investitionen sind offensichtlich rausgeschmissenes Geld.
Doch nicht überall in der Schweiz sieht‘s düster aus. Fernab von den klassischen Ferienregionen, so zum Beispiel im Mittellland, entstehen neue Hotels. Die Betreiber setzen hier auf eine ganz neue Zielgruppe, die Langzeitgäste. So auch das Hotel «Aarau West» in Oberentfelden (AG). Das Hotel befindet sich ganz offensichtlich nicht an einer Traumlage.
Geschäftsreisen oder Familienangelegenheiten
Dennoch hat der Gastgeber hier erweitert. Ein ganzes Gebäude wurde hier im Mai fertiggestellt. Es sieht aus wie ein unscheinbares Mehrfamilienhaus. Die 26 Zimmer sind nicht im klassischen Stil gehalten, es sind vielmehr so genannte Apartementzimmer. Sie haben eins bis drei Zimmer, sind möbliert, ausgestattet mit Bad und voll funktionstüchtiger Küche.
Nur eines steht noch leer. Die Zimmer kosten je nach Aufenthaltsdauer zwischen 50 und 120 Franken pro Nacht. Mindestens sieben Nächte muss ein Gast buchen – die meisten bleiben jedoch länger, erzählt Hotelier Dominik Wyss. Es handelt sich bei den Langzeitgästen um Geschäftsreisende, die für ein Projekt in die Schweiz kommen. Oder Mechaniker, die langwierige Revisionen durchführen. Oder Gäste, die aus familiären Gründen länger bleiben.
Bis zu einem Jahr Aufenthalt
Auch das Hotel «Amaris» in Olten (SO) hat sich auf Langzeitgäste spezialisiert. Neue Apartementzimmer sind auch hier geplant. Schon beim letzten Umbau setzte die Betreiberin Sylvia Holzmann auf die Langzeitgäste. Alle Apartments sind aktuell ausgebucht. Sie sagt, die meisten Gäste blieben zwischen drei Monaten und einem Jahr. Sie kommen ebenfalls zu Arbeitszwecken in die Schweiz.
Schmucke Bijous sind die Apartementhotels nicht. Aber eine neue, sichere Einnahmequelle für Hoteliers im Mittelland.