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Wirtschaft Zurich macht Gewinn und baut Stellen ab

Der Versicherer macht im zweiten Quartal Gewinn. Der fällt jedoch geringer aus als erwartet. Zudem streicht das Unternehmen 670 Stellen.

Dank merklich geringerer Schadenszahlungen hat der Versicherer Zurich Insurance Group im zweiten Quartal mehr verdient. Unter dem Strich stand mit 837 Millionen Dollar sechs Prozent mehr Gewinn als vor einem Jahr, teilte der Konzern mit. Analysten hatten allerdings deutlich erwartet mehr – im Schnitt 953 Millionen Dollar.

Mit einer Eigenkapitalverzinsung von 10,8 Prozent gemessen am Betriebsgewinn verfehlte Zurich die angepeilten Spanne von zwölf bis 14 Prozent. Im ersten Halbjahr betrug sie 12,5 Prozent. «Wir befinden uns zwar noch in der Anfangsphase unseres Dreijahresplans, sind aber auf dem richtigen Weg in Bezug auf unsere Ziele für 2014 bis 2016», erklärte Konzernchef Martin Senn.

Stellenabbau fällt geringer aus als angekündigt

Zudem kündigte der Versicherer den Abbau von 670 Stellen an. 300 Kündigungen seien bereits verschickt worden. Rund die Hälfte davon betrifft Mitarbeiter am Hauptsitz in Zürich. Für die Betroffenen gebe es einen Sozialplan, sagte Konzernchef Martin Senn. Insgesamt arbeiten in Zürich rund 1300 Beschäftigte.

Die restlichen Kündigungen würden in Grossbritannien, Irland, den USA und einigen weiteren Ländern ausgesprochen, sagte ein Konzernsprecher. 370 Stellen seien durch Nichtbesetzung, interne Wechsel und natürliche Fluktuation abgebaut worden, sagte Senn.

Zusätzlich sei auch die Zusammenarbeit mit 50 externen Mitarbeitern beendet worden. Weitere Entlassungen seien nicht mehr geplant. Die Verschlankung der Organisation sei jetzt grösstenteils abgeschlossen. Die Restrukturierung koste 520 Millionen Dollar, sagte Finanzchef George Quinn.

Kaum Auswirkungen durch Krisen

Die Sanktionen der EU und der USA gegen Russland wegen der Ukraine-Politik habe keine materiellen Auswirkungen auf die Zurich, sagte Senn. Die Sanktionen beträfen derzeit staatlich kontrollierte Banken in Russland. «Bei solchen Banken haben wir nur ein sehr kleines Engagement.»

Genauso erwarte man keine signifikanten Auswirkungen der Turbulenzen in Argentinien, das von der Pleite gefährdet sei. Dort sei der Konzern vor allem in US-Dollar engagiert.

Ebenfalls keine grossen Auswirkungen hätten die Pleite des portugiesischen Banco Espirito Santo und die jüngsten Flugzeugabstürze in der Ukraine und in Afrika.

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