Die Menschen gehen wieder mehr ins Restaurant, statt einzukaufen und zu Hause zu essen. Sie machen weiterhin auch Ferien in der Schweiz. Zudem kommen mehr Gäste aus dem Ausland in Schweizer Hotels. Von all dem hat das Gastgewerbe profitiert.
Anders das Bild in der Industrie. Deren Exporte ins Ausland sind etwas zurückgegangen – etwa diejenigen der Pharma- und Chemieindustrie. Es lief allerdings immer noch gut im zweiten Quartal – trotz stärkerem Franken. Das Baugewerbe indes entwickelte sich schleppend; hier machten sich die international hohen Rohstoffkosten als Dämpfer sowie der Fachkräftemangel bemerkbar.
0.3 Prozent mehr Wirtschaftswachstum
Solche und ähnliche Entwicklungen zum Wirtschaftsgang lassen sich aus den am Montag veröffentlichten BIP-Zahlen des Seco herauslesen. Die rohen Zahlen lauten: Plus 0.3 Prozent Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal, gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP); nach plus 0.5 Prozent im Vorquartal.
Dabei zeigt sich: Viele der wirtschaftlichen Veränderungen sind sogenannte «Aufholeffekte». Sie sind entstanden, weil die Massnahmen gegen das Coronavirus bis April weitestgehend aufgehoben wurden. Im Winter noch hatten sie auf den Konsum gedrückt. Der Konsum stützte also im zweiten Quartal die Wirtschaft. Auch die steigenden Preise konnten der Ausgabenfreude nicht gross etwas anhaben.
Im Vergleich zum zweiten Quartal letzten Jahres wuchs das Bruttoinlandprodukt um 2.8 Prozent und damit weniger stark als im ersten Quartal. Die Erholung hat sich also merklich verlangsamt.