- Das Schweizer Bruttoinlandprodukt ist im Startquartal leicht gestiegen.
- Die Erholung vom Corona-Einbruch setzte sich damit fort.
- Die Entwicklung war allerdings je nach Branche unterschiedlich.
Die Schweizer Wirtschaft ist im ersten Quartal des laufenden Jahres leicht gewachsen. Verglichen mit dem letzten Quartal ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 0.5 Prozent höher. Das teilt das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco mit. Gegenüber dem Vorjahresquartal, in dem noch stärkere Corona-Beschränkungen galten, stieg das BIP damit um 4.4 Prozent.
Die Erholung vom coronabedingten Einbruch ging damit trotz des Ukraine-Krieges, der weltweiten Lieferkettenprobleme und der steigenden Inflation weiter und wird sich möglicherweise so fortsetzen, wie die Nachrichtenagentur AWP schreibt. Der Anstieg liegt am oberen Rand der Erwartungen. Befragte Ökonomen hatten im Vergleich mit dem Vorquartal mit einer Zunahme von 0.2 bis 0.5 Prozent gerechnet.
Industriesektor im Hoch
Zum Wachstum hat laut Seco insbesondere der Industriesektor beigetragen. Aber auch der Bereich Finanzen und Versicherung wuchs. Einzig das Gastgewerbe habe einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Leicht zurück ging die Entwicklung aber auch im Baugewerbe und im Handel. Diese Sektoren seien zu Beginn des Quartals durch die jüngste Coronawelle und die damit einhergehenden Massnahmen im In- und Ausland gebremst worden.
«Die Omikron-Welle war vor allem im Januar spürbar», sagte Ronald Indergand, Leiter des Ressorts Konjunktur beim Seco. Mit den Lockerungen im Februar sei es dann aber zu einer raschen Erholung gekommen.
Fachkräfte gesucht
Ebenfalls gestiegen im Mai ist die Zahl der offenen Stellen. Dringend gesucht werden Anwältinnen und Rechtsexperten, Privat- und Investmentbanker. Wegen der internationalen Probleme in den Lieferketten gibt es zudem einen Mangel an Exportspezialisten und -spezialistinnen.
Über die vergangenen zwölf Monate ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen um rund 30 Prozent in die Höhe geschnellt. Dies ist doppelt so hoch wie das Wachstum im gleichen Zeitraum vor der Corona-Pandemie. Neun von zehn offenen Stellen entfallen auf die deutschsprachige Region.
Arbeitslosigkeit nimmt wieder ab
Auch die Arbeitslosenzahlen sinken wieder. Gemäss den Erhebungen des Seco waren Ende April 2022 104’391 Arbeitslose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV eingeschrieben. Dies sind rund 5000 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank im April auf 2.3 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 31 Prozent.