Seit einigen Tagen läuft in den Schweizer Kinos der Spielfilm zum Leben von Bruno Manser. Der Basler Umweltaktivist setzte sich für die Urvölker in Malaysia und Indonesien ein und kämpfte gegen die Abholzung des Regenwaldes. Seit 19 Jahren gilt er als vermisst.
Der Traum vom Leben im Paradies
Der Spielfilm gefalle ihm sehr gut, sagt der Geschäftsführer des Bruno Manser Fonds, Lukas Straumann. Es biete sich auch an, aus Mansers Leben einen Spielfilm zu drehen. «Er machte etwas, wovon viele träumen: Er fing ein komplett neues Leben an ohne Geld, dafür in einem Paradies. Das ist für viele Leute eine Projektionsfläche», sagt Straumann.
Straumann äussert sich auch zur kürzlich publik gewordenen Kritik, dass die Penan, also die Ureinwohner des Regenwalds in Borneo, bei den Dreharbeiten schlecht behandelt worden seien. «Diese Vorwürfe haben mich erstaunt», sagt Straumann, «denn wir hatten gute Rückmeldungen von den Penan». Allerdings sei der Fonds nicht vor Ort gewesen und könne die Vorwürfe darum auch nicht weiter kommentieren.
«Greta aus den 90ern»
Mit dem neuen Film könne man die jüngere Generation für das Anliegen Mansers sensibilisieren, so Straumann. Eine Kinobesitzerin habe zum Beispiel erzählt, dass sie ihrer Tochter erklären wollte, wer Manser war. «Sie sagte ihr, das ist quasi Greta Thunberg aus den 90er-Jahren. Die Tochter wollte den Film dann unbedingt sehen.» Sowieso hätten Greta Thunberg und Bruno Manser einiges gemeinsam: «Beide haben mit ihre Entschlossenheit und ihrer Beharrlichkeit dafür gesorgt, dass die Menschen weltweit auf ein Problem aufmerksam wurden.»
Bruno Manser selber sei von seinen Erfolgen allerdings nicht besonders überzeugt gewesen. «Er war sich selbstkritisch und sagte einmal, er habe Erfolg unter null, aber das stimmt so natürlich überhaupt nicht», sagt Straumann. «Die Penan haben es geschafft, dass ihr Gebiet geschützt wurde und die Urwaldgebiete wären heute nicht mehr intakt, wenn sich Manser nicht dafür eingesetzt hätte.»