Die Gemeinden seien überrascht gewesen über die Ankündigung des Kantons Luzern von Ende April, die Betreuung der Asylsuchenden künftig selber zu übernehmen. Seit über 20 Jahren war die Caritas Luzern für die Unterbringung und Betreuung zuständig.
Direkter Einfluss möglich
Der Systemwechsel könne für die Gemeinden aber ein Vorteil sein, erklärt Oskar Mathis, beim Verband Luzerner Gemeinden der Leiter der Regionalkonferenz Soziales und Gesundheit und Sozialvorsteher der Gemeinde Horw, im Gespräch mit Radio SRF. Sie erhielten damit direkten Einfluss auf den Kanton und müssten nicht mehr den Umweg über die Caritas machen, wenn sie mit der Verteilung oder der Betreuung der Asylsuchenden nicht zufrieden wären.
«Wir hoffen, dass die Qualität, welche die Caritas bis jetzt geboten hat, auch bei einer Betreuung durch den Kanton sichergestellt ist», sagt Oskar Mathis. «Wir wünschen, dass der Kanton nicht im Bereich der Integration sparen wird, denn diese ist für die Gemeinden wichtig.»
Trotz der Absicht des Kantons, künftig mehr Flüchtlinge in Zentren unterzubringen: Angesichts der Flüchtlingsdramen sei es klar, dass es weiterhin Wohnungen in Gemeinden brauche und die Gemeinden einen Effort leisten müssten, um genügend Wohnraum bereitzustellen.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr