Der Kredit von gut 510 Millionen Franken für die erste und zweite Etappe der Limmattalbahn führte im Zürcher Kantonsrat kaum mehr zu Diskussionen. Das «Jahrhundertprojekt» wurde von rechts bis links gelobt und mit nur wenigen Gegenstimmen verabschiedet. Zusätzlich bewilligte das Parlament auch noch weitere rund 136 Millionen Franken für ergänzende Massnahmen im Strassennetz.
Der zuständige Regierungsrat Ernst Stocker hatte nicht mit einem solch deutlichen Resultat gerechnet: «Es ist erfreulich, wie klar sich der Kantonsrat zum Projekt bekannt hat.»
Protest der Gegner vor dem Rathaus
Gegner gab es trotzdem: Nicht im, aber vor dem Rathaus. Dort protestierten die «IG Limmattalbahn – Nein» aus Dietikon und der Verein «Limmattalbahn – so nicht» aus Schlieren, der sich gegen die Linienführung im Spitalquartier und generell gegen eine Stadtbahn wehrt.
Linienführung sorgt für Kritik
Die Gegner haben bereits angekündigt, das Referendum gegen die Beschlüsse des Kantonsrates zu ergreifen. Bringen sie die nötigen Stimmen zusammen, kommt es zu einer Volksabstimmung. Die Gegner monieren vor allem die Linienführung, die mitten durch die Zentren wie Dietikon oder Schlieren führt. Anders sei es aber nicht möglich, hiess es zum Beispiel bei den Grünen:
Die Limmattalbahn kann nicht durch Feld und Wald fahren, wo sie zwar niemanden stört, aber an den Passagieren vorbeifährt.
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Ohne die Bahn sei der Verkehr nicht mehr zu bewältigen, mahnte Regierungsrat Ernst Stocker: «Diese Bahn ist unsere Antwort auf die Verkehrsprobleme im Limmattal.» Um die Zentren weiter zu entlasten, seien deshalb auch Massnahmen für die Strassen getroffen worden.
Das Projekt: Linienführung und Finanzierung
Die 13,4 Kilometer lange Limmattalbahn soll zwischen Zürich Altstetten und Killwangen-Spreitenbach insgesamt 27 Stationen bedienen und das Limmattal vom Verkehr entlasten. Die Gesamtkosten liegen bei 755 Millionen Franken und werden von den Kantonen Zürich und Aargau sowie dem Bund übernommen.
Im Mai befasst sich das Parlament des Kantons Aargau mit dem Kreditantrag. 2017 soll mit dem Bau begonnen werden. Ein erster Teilabschnitt könnte Ende 2019 in Betrieb genommen werden.