Um 13 Uhr veröffentlichte die Stadt Zürich die ersten Resultate. Wahlkreis um Wahlkreis wechselten sich Marco Camin und Richard Wolff auf dem ersten Platz ab. Es war schnell klar: Die Ersatzwahl in den Zürcher Stadtrat wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Um kurz vor 14 Uhr führte dann Marco Camin mit 24'363 Stimmen, Richard Wolff lag mit deren 23'480 auf dem zweiten Platz. Es fehlten noch die Resultate des linken Kreis 3. Diese waren bereits veröffentlicht und wurden wegen eines Zählfehlers wieder zurückgezogen.
Im ersten Wahlgang hat Richard Wolff im Kreis 3 klar besser abgeschnitten, mit 1200 Stimmen mehr als Marco Camin.
Tiefe Wahlbeteiligung half Wolff
Um 14 Uhr war dann klar: Richard Wolff holt im Kreis 3 1500 Stimmen mehr als Marco Camin und gewinnt die Wahl mit einem Vorsprung von rund 700 Stimmen. Auch für Richard Wolff unerwartet:
Die Überraschung ist gross – und die Freude auch.
Die tiefe Wahlbeteiligung dürfte Richard Wolff beim Sieg geholfen haben - denn vor allem die SVP vermochte ihre Wähler schlecht zu mobilisieren. In den SVP-Hochburgen war die Wahlbeteiligung besonders schlecht - so etwa im Kreis 12 mit 18,3 Prozent. In der ganzen Stadt lag die Beteiligung bei 28,3 Prozent.
Wir haben mit der Mobilisierung in gewissen Kreisen das Ziel nicht erreicht. Da bin ich schon enttäuscht.
Mit Richard Wolff zieht zum ersten Mal ein AL-Stadtrat in die Stadtzürcher Regierung ein. Damit besteht der Stadtrat neu aus sieben Linken (1 AL, 2 Grüne, 4 SP) und zwei Bürgerlichen (1 FDP, 1 CVP).