Es wäre schweizweit eines der grössten Projekte dieser Art: Die Heizzentrale hätte einem ganzen Quartier mit rund 7000 Haushalten umweltfreundliche Energie geliefert. Abwärme aus Grundwasser. 60 Millionen Franken waren für die Anlage unter dem Parkplatz Schützenwiese bereit.
Nun hat der Winterthurer Stadtrat das Projekt vorerst gestoppt. Wie die Winterthurer Stadträtin Barbara Günthard gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» sagte, habe sich wegen der Wärmering-Affäre alles verzögert.
Die Heizzentrale unter dem Parkplatz Schützenwiese hätte parallel zu Sanierungsarbeiten von Werkleitungen im Quartier Neuwiesen erfolgen sollen. Dadurch hätten sich Synergie ergeben, die nun nicht mehr möglich seien.
Der Stadtrat zweifelt an der Wirtschaftlichkeit
Die Voraussetzungen für das Projekt hätten sich dadurch grundlegend geändert, macht Barbara Günthard geltend. Die Rentabilität des Quartier-Wärmeverbundes sei nicht mehr gesichert. Der Stadtrat wolle deshalb das Projekt überprüfen. Falls er zu Schluss komme, dass die Heizung rentabel sei, soll ein Neuantrag eingereicht werden.
Von der Affäre bis zum Rücktritt
Die Grünen kritisieren den Entscheid des Stadtrates
Reto Diener, Präsident der Grünen Partei Winterthur, bedauert den Schritt. Er beurteilt den Entscheid des Stadtrates denn auch als politisch motivierte Abrechnung: «Nun liegt die Quittung auf dem Tisch: Das wichtigste Projekt bei den erneuerbaren Energien wird auf Eis gelegt.»
Dieser Ansicht widerspricht Barbara Günthard. Die Winterthurerinnen und Winterthurer hätten sich für den Rahmenkredit und den Wärmeverbund ausgesprochen, die Regierung suche deshalb die bestmögliche Lösung. «Wir wollen die energiepolitischen Ziele weiter verfolgen. Der Stadtrat sucht mit allen Kräften nach der besten Lösung.»