Drei Häuser in nächster Nähe zur Langstrasse hat die Polizei in Zürich letzte Woche durchsucht. Den Besitzer und drei seiner Mitarbeiterinnen hat sie danach verhaftet. Sie müssen sich wegen Wucher verantworten.
Die Wohnungen waren in einem desolaten Zustand. Dennoch mussten die Mieter - häufig Sozialhilfebezüger - über 1000 Franken pro Monat für ein kleines Zimmer bezahlen.
Die Stadt Zürich, welche den Sozialhilfebezügern die Mieten finanziert, müsse konsequenter gegen solche Vermieter vorgehen, wurde seither vermehrt gefordert.
Miete landet auf Sperrkonto
Pascal Beugger, beim Zürcher Sozialdepartement für das Langstrassenquartier zuständig, wehrt sich. Schon bisher sei die Stadt aktiv gewesen. So habe sie die Sozialhilfebezüger bei der Suche nach einer anderen Wohnung unterstützt.
Neu werden die Vermieter zudem gerügt, wenn es Mängel gibt. «Bis diese Mängel behoben sind, landet die Miete auf einem Sperrkonto», erklärt Beugger. Er ist überzeugt, dass diese Massnahme wirkt, weil sie der Vermieter direkt spüre.
Keine «Ghetto-Siedlungen»
Nichts hält er von der Idee, dass die Stadt eigene Wohnungen für Sozialhilfebezüger baut. «Sobald die Leute aus der Sozialhilfe raus sind, müssten sie wieder eine neue Wohnung suchen». Das würde neue Probleme schaffen. Zudem wolle die Stadt eine gute Durchmischung der Bevölkerung und keine «Sozialhilfebezüger-Ghettos».