Bei den Krawallen in den Zürcher Stadtkreisen 3 und 4 am Freitagabend ist nach Angaben der Zürcher Stadtpolizei ein Sachschaden von weit über einer Million Franken entstanden. Seit Freitag gingen laufend Anzeigen wegen Sachbeschädigungen ein, teilte die Polizei mit.
Die Vandalen haben in den Stadtkreisen 3 und 4 unzählige Fensterscheiben eingeschlagen, Autos und Container angezündet und rund ein Dutzend VBZ-Automaten beschädigt.
Ausserdem hätten die Beteiligten auch ein Juweliergeschäft an der Lagerstrasse geplündert und Schmuck im Wert von mehr als 100'000 Franken gestohlen, so die Stadtpolizei weiter. Die Vandalen seien offenbar gut organisiert vorgegangen.
Vier Personen sind am Freitagabend nach den Krawallen festgenommen worden. Sie befinden sich mittlerweile alle wieder auf freiem Fuss. Einer von ihnen muss mit einem Strafbefehl wegen Landfriedensbruchs rechnen.
Krawalle in Zürich
Gegen zwei der Festgenommenen laufe noch ein Ermittlungsverfahren. Sie seien aber entlassen worden, weil ihnen keine Straftat zugeordnet werden konnte. Aus dem gleichen Grund war bereits am Sonntag ein Mann entlassen worden.
«Sinnlose Gewalt»
Am späten Freitagabend hatten sich in der Stadt Zürich gegen 200 vermummte Personen aus der linksautonomen Szene versammelt.
Unter dem Motto «Reclaim the Streets» zogen sie durch die Stadtkreise 3 und 4, randalierten, schlugen wahllos Schaufensterscheiben ein und zündeten Autos an. Als die Polizei auffuhr, griffen die Vermummten gezielt Polizisten an. Sieben Polizisten wurden verletzt.
Die Polizei war von dem Aufmarsch überrascht worden, bestätigte Polizeivorsteher Richard Wolff (AL) am Sonntag. Der Einsatz werde jetzt analysiert. Die «sinnlose Gewalt» gegen Menschen und Sprayereien wie «All Cops Are Bastards» bezeichnete er als «menschenverachtend.»
-
Bild 1 von 7. Vermummte der Bewegung «Reclaim the Streets» (Holt Euch die Strasse zurück) marschieren durch den Kreis 4: Die Bewegung will den öffentlichen Raum zurückholen. Nach ihrer Ansicht passt sich u.a. die Stadtplanung an die Strassen, beziehungsweise Autofahrer, an. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 7. Deshalb sind solche Bilder in Zürich keine Seltenheit: Auch vergangene Nacht gingen Autos mehrfach in Flammen auf. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 7. Die Wut der Demonstranten richtet sich natürlich auch gegen die Polizei. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 7. Dieser Ladenbesitzer an der Zürcher Langstrasse musste sich am Morgen nach der Krawallnacht zuerst um die versprayte und kaputte Fensterscheibe kümmern. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 7. Viel Arbeit für die Mitarbeiter von Glasfirmen in der Stadt Zürich an diesem Samstagmorgen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 7. Auch der Weihnachtsbaum an der Zürcher Europaallee wurde angezündet. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 7. Warum wohl auch das Kleingewerbe bei solchen Demonstrationen den Kopf hinhalten muss, ist unklar. Bildquelle: Keystone.