Wer, wo, was?
Wieso muss die Mutter mit ihren drei kleinen Kindern aus dem Luzernischen ins Bundesasylzentrum nach Chiasso fahren, um sich dort registrieren zu lassen? Wo werden Deutschkurse angeboten, die gratis oder bezahlbar sind? Wann kommt der amtliche Brief mit der Bestätigung des Schutzstatus S? Kann man jetzt aufs RAV? Tausend Fragen, die sich zur Zeit Geflüchtete und Betreuende stellen.
Vor allem Frauen und Kinder
Die Schweiz hat bis heute über 40 000 Personen aus der Ukraine aufgenommen. Vor allem Frauen und Kinder. Sie leben bei Gastfamilien oder in Asylzentren, in zugemieteten Hotels oder in ehemaligen Kinderheimen. Die Zahl der täglich gestellten Gesuche hat sich bei rund 700 – 800 eingependelt, sagte das Staatssekretariat für Migration (SEM) letzte Woche.
Ja, wir sind am Limit, aber überfordert sind wir nicht.
Noch nie so viele so schnell
Spricht man mit Behördenmitgliedern von Bund, Kantonen und Gemeinden, ist der Grundtenor überall derselbe: Noch nie musste man innert kürzester Zeit für so viele geflüchtete Menschen eine so komplexe Organisation hochfahren. «Ja, wir sind am Limit», sagt Christian Rohr, Geschäftsführer bei der Koordinationsstelle Asyl Berner Oberland, «aber überfordert sind wir nicht».
Die Schweiz will immer alles nach Plan machen. Jetzt aber braucht es Kreativität und Einfachheit für die vielen Geflüchteten.
Flüchtlinge sind keine Nummern
Die Behörden seien überfordert, findet hingegen Schwester Ariane Stocklin. Sie verteilt mit ihrem Verein Incontro Gratis-Essen in Zürich. Zudem beherbergt sie Familien aus der Ukraine bei sich. Sie sagt: «Die Schweiz will immer alles nach Plan machen. Jetzt aber braucht es Kreativität und Einfachheit für die vielen Geflüchteten». Flüchtlinge seien keine Nummer, fügt sie an.