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Tempo 30 auch auf Hauptstrassen?
Aus Forum vom 14.10.2021. Bild: Keystone
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Diskussionssendung «Forum» Tempo 30 auch auf Hauptstrassen?

In Wohnquartieren ist Tempo 30 bereits gang und gäbe. Nun wollen viele Städte und Gemeinden auch ausserhalb der Quartiere, auf den Hauptverkehrsachsen, das Tempo drosseln. Was spricht für die Einführung von Tempo 30 und was dagegen?

Aufs Tempo drücken vor allem die Städte Zürich und Winterthur. Im Juli haben die Stadtregierungen von Zürich und Winterthur beschlossen, auf den Strassen weitgehend Tempo 30 einzuführen.

Am Tempo 30 scheiden sich die Geister

Den Verkehrsclub der Schweiz VCS freut das. «Das bringt eine grosse Verbesserung bei der Sicherheit und führt zu weniger Unfällen und weniger Lärm», sagt Stéphanie Penher, Leiterin Sicherheitspolitik beim VCS.

Kritisch fällt die Reaktion von Litra, dem Verein für den öffentlichen Verkehr, aus. «Das wird den öffentlichen Verkehr unattraktiv machen, weil er langsamer wird und damit teurer», sagt Litra-Geschäftsführer Michael Bützer.

Weniger Verkehrslärm in der Nacht

Nicht nur tagsüber, auch in der Nacht soll Tempo 30 gelten, um Lärm zu vermeiden. Auf der Online-Plattform «Petitio» wurde ein Vorstoss eingereicht, der auf allen Aarauer Strassen Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr fordert. Lausanne hat diese Lösung bereits eingeführt.

Mehrheit für Tempo 30 – aber nicht auf Hauptstrassen

Eine Umfrage der Beratungsstelle für Unfallverhütung BAFU von 2021 hat ergeben, dass eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung (52%) dafür ist, innerorts das Tempolimit auf 30 km/h zu senken – ausser auf den Hauptverkehrsachsen.

Die Befragung zeigt auch, dass die Vortrittsregelung der Tempo-30-Zonen schlecht bekannt ist. 70% der Befragten denken, dass Fussgänger dort Vortritt vor dem Auto haben. Das ist falsch. Die Auto- und Motorradfahrer und die Velos haben Vortritt. Anders in der Begegnungszone, wo Tempo 20 gilt. Hier haben Fussgänger Vortritt.

Pro und Contra-Argumente

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Argumente der Befürworter:

  • Mehr Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer
  • Weniger Lärm
  • Verkehr wird flüssiger

Argumente der Gegner:

  • Schleichverkehr durch Quartiere
  • Öffentlicher Verkehr wird langsamer
  • Verlängerung der Einsatzzeiten für Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr

Im «Forum» diskutierten wir mit folgenden Gästen:

  • Pro: Gabriela Suter, SP Nationalrätin Kanton Aargau, Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie, Präsidentin Lärmliga Schweiz
  • Contra: Marc Bourgeois, FDP Kantonsrat Zürich, Präsident Fachkommission für Verkehr, KMU-Unternehmer

Radio SRF 1, Sendung «Forum», 14.10.2021, 20 Uhr

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