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Ukraine-Konflikt Europa rüstet auf – und die Schweiz? Stillhalten oder handeln?

Während Europa Milliarden in seine Verteidigung steckt, bleibt die Schweiz auf Distanz. Doch kann sie sich das noch leisten? Zwischen Neutralität und neuer Realität stellt sich die Frage: Beobachten oder handeln?

Kaum ein Tag vergeht ohne neue Schlagzeilen aus den USA. Die jüngste Wendung: Washington stoppt vorerst die Militärhilfe für die Ukraine.

Während die EU sich nicht länger auf die USA verlassen will und ihre Verteidigung eigenständig stärkt, steht die Schweiz vor einer entscheidenden Frage: Passiv am Rand bleiben oder aktiv mitgestalten? Rund 800 Milliarden Euro sollen investiert werden, um Europas militärische Schlagkraft auszubauen.

Am Donnerstag trifft sich die EU zu einem Sondergipfel, um die nächsten Schritte zu beraten – doch die Schweiz bleibt aussen vor.

Heraushalten oder abwarten?

Während Europa seine Verteidigungspolitik neu ausrichtet, bleibt unklar, welchen Kurs die Schweiz einschlägt. Für den Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer ist die Sache klar: Die Schweiz sollte sich heraushalten und erst aktiv werden, wenn sie gefragt wird. Er meint, die Schweiz könnte heute eine Vermittlerrolle zwischen den USA, der EU und Russland spielen – hätte sie nicht den Friedensgipfel für die Ukraine organisiert im letzten Jahr.

Krieg in der Ukraine

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Mehr Zusammenarbeit für mehr Sicherheit?

Ganz anders sieht es der Historiker und Verteidigungsexperte Peter Hug. Seiner Ansicht nach sollte sich die Schweiz aktiv an der europäischen Solidarität beteiligen, um sicherheitspolitisch von einer engeren Zusammenarbeit zu profitieren. Gerade deshalb wäre es wichtig, dass sie an EU-Sondergipfeln wie dem am Donnerstag teilnimmt.

Der Alleingang als Risiko

Die Vorstellung, dass man am besten fährt, wenn man sich aus allem heraushält, hält er für eine Illusion. Für Peter Hug ist klar: Der Bundesrat muss sich aktiver einbringen. Dafür brauche es eine kontroverse Debatte über die Rolle der Schweiz in Europa. Auch die Frage eines möglichen EU-Beitritts müsse aus sicherheitspolitischer Sicht wieder diskutiert werden. Der Alleingang sei auf Dauer zu riskant.

Während Europa massiv in seine Verteidigung investiert, bleibt die Schweiz aussen vor. Soll sie weiterhin neutral am Rand stehen oder sich aktiv in die neue Sicherheitsordnung einbringen?

Ihre Meinung ist gefragt

Sollte die Schweiz stärker mit Europa kooperieren? Oder ist ein Alleingang der sicherste Weg? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren.

Gäste im Forum

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Legende: SRF

Zwischen 10:00 und 11:00 Uhr diskutiert Sandra Schiess mit Ihnen und folgenden Gästen:

  • Alfred Heer, Nationalrat SVP/ZH
  • Peter Hug, Historiker und ehemaliger Fachsekretär für Sicherheits- und Militärpolitik der SP-Fraktion

Moderation: Sandra Schiess
Online: Max Fischer




Radio SRF 1, 04.03.2025, 15:40 Uhr

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