Was man an einem Festival macht? Konzerte gucken, Bierli trinken, Freunde treffen. Sich die Haare schneiden kommt uns nicht als erstes in den Sinn. Aber genau das kann man am Openair Frauenfeld. Im Styling-Tempel können die Frauen sich Frisuren im Style von Kylie Jenner flechten lassen und für die Männer gibt's sogar einen neuen Haarschnitt vom Barber.
Aber ist das denn wirklich nötig an einem Openair? «Es hätte schon gerreicht, erst am Montag zum Coiffeur zu gehen», gibt Alessandro aus Bubikon zu. Er lässt sich die Haare schneiden. «Aber es ist gratis, also warum nicht?» Sein üblicher Friseur muss wohl eine ganze Stange Geld kosten, denn: Der 24-jährige ist extra am Samstagmorgen früh aufgestanden, um noch einen Termin zu kriegen.
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, denn die Wartezeiten sind lang. Gefühlt das halbe Openair Frauenfeld will sich im Schönheitssalon hübsch machen lassen. Ein grosser Unterschied zum üblichen Studio-Arbeitsalltag für die Buochserin Delia: «Ich arbeite hier wie am Laufband.» Hier muss sie sich aber nicht mit schwierigen Kundenwünschen herumschlagen, für die Frauen gibt's fünf Frisuren zur Auswahl.
Für schlichte Locken hat sich die 21-jährige Anna entschieden. Normalerweise macht sich die junge Frau aus Küsnacht SZ die Frisur selber. «Ich war aber gerade Schwimmen», erklärt sie ihren Besuch im Styling-Tempel, «und jetzt sind meine Haare so unschön lockig geworden.»
Mit diesem Problem ist Anna nicht alleine. Viele Frauen kämen vorbei, um die Festival-geplagten Haare wieder zu entstruppen. «Viele gehen jetzt Schwimmen und schauen nicht so drauf, dass ihre Haare perfekt gekämmt sind», weiss die 22-jährige Coiffeuse Janna. Also sehen alle Frauen aus wie aus dem Trückli, aber eigentlich verfilzen die Haare auf dem Kopf? Mitnichten. «Ich bin überrascht: Die meisten kommen mit frisch gewaschenen Haaren vorbei», erzählt die Luzernerin. Klar komme es vor, dass einige fettige Haare hätten, aber das sei auch im normalem Coiffeur-Salon so.