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USA und Russland arbeiten zusammen: ISS
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 22.03.2024. Bild: agustavop
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Gemeinsame Raumstation ISS Wie die USA und Russland im Weltall zusammenarbeiten

Trotz Konflikten auf der Erde geht die Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland im All weiter. Wieso das funktioniert, weiss Experte Guido Schwarz.

Am Samstag, 23. März, startete eine Sojus-Raumkapsel vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS. Zur neuen Crew gehören eine Raumfahrerin aus den USA, eine aus Belarus und ein Kosmonaut aus Russland. Der Weltraum ist einer der wenigen Bereiche, wo die beiden Länder noch eng zusammenarbeiten. Guido Schwarz, Gründer des Swiss Space Museum, zu den Gründen.

Guido Schwarz

Gründer Swiss Space Museum

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Guido Schwarz ist Gründer und Direktor des Swiss Space Museums.

SRF: Guido Schwarz, wieso funktioniert die Zusammenarbeit der USA und Russland im Weltraum trotz Konflikten auf der Erde?

Guido Schwarz: Sowohl auf der Erde als auch im Weltall gibt es Verträge, die man einhalten muss. Das funktioniert auf der ISS genauso. Beispielsweise fliegen Astronautinnen und Kosmonauten auch gemeinsam hoch. Man hält sich an die Verträge.

Wie kann man sich die Zusammenarbeit auf der ISS vorstellen?

Einerseits haben die verschiedenen Nationen eigene Bereiche auf der ISS. Russland hat mehrere Module, die USA ebenfalls und Europa hat auch ein Modul. Wenn europäische Astronautinnen und Astronauten auf der ISS sind, arbeiten sie dort. Module sind Bereiche, in denen die Astronautinnen und Astronauten leben und arbeiten. Es kann durchaus sein, dass man sich den ganzen Tag nicht begegnet, weil die ISS relativ gross ist. Andererseits gibt es auch gemeinsame Projekte. Wenn zum Beispiel Astronautinnen oder Astronauten aus der Station müssen, um etwas an der ISS zu reparieren, sind das koordinierte Aktionen.

Mit dieser Raumkapsel sind die beiden Astronautinnen und der Kosmonaut am Donnerstagnachmittag zur ISS geflogen.
Legende: Mit dieser Raumkapsel sind die beiden Astronautinnen und der Kosmonaut am Donnerstagnachmittag zur ISS geflogen. Keystone/ YURI KOCHETKOV

Russland plant seit längerem eine eigene Raumstation. Wie lange gibt es die Zusammenarbeit auf der ISS überhaupt noch?

Die Verträge, die festlegen, wie lange die ISS noch betrieben werden soll, laufen noch bis Ende dieses Jahrzehnts. Verschiedene Nationen und auch private Unternehmen sind bereits dabei, neue Stationen zu planen. So auch Russland. Es ist aber unklar, ob sie vor dem Ende der ISS fertiggestellt werden kann oder nicht. Momentan besteht die Zusammenarbeit der USA und Russland noch.

Video
25 Jahre Raumstation ISS
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Wenn es auf der ISS zu einem Konflikt innerhalb der Crew kommen würde, wie würde man vorgehen?

Astronautinnen und Kosmonauten sind Profis, die auf ihren Job fokussiert sind. Die Flüge auf die ISS sind teuer. Jede Minute, in der jemand auf der ISS arbeitet, ist kostbar. Der ganze Tag ist durchgeplant. Daher gibt es nicht viel Potenzial für Konflikte. Falls es doch zu einem Konflikt kommen sollte, würde das erst innerhalb der Crew ausdiskutiert werden. Es gibt jeweils einen Kommandanten, der zuständig wäre. Falls es einen grösseren Konflikt geben sollte, würde man versuchen, das von der Erde aus zu klären. Aber soweit ich weiss, gab es nie solche Probleme.

Wieso ist auch die Schweiz abhängig von der Zusammenarbeit der USA und Russland im Weltraum?

Wenn man ein Experiment oder Forschungsmaterial auf die ISS bringen will, werden diese mit den Amerikanern oder den Russen hochgeflogen. Europa hat selbst keine Raketen, die die ISS versorgt. Es gab zwar in der Vergangenheit schon Transporte, die man von Europa aus rauf geschickt hat, aber das waren bisher nur fünf. Darum ist Europa abhängig von den USA und Russland.

Das Gespräch führte Lisa Wickart.

Radio SRF 3, Drivetime, 21.03.3024, 17:50 Uhr. ; 

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