Am Montagabend, kurz vor dem Release ihres achten Studioalbums «Twisted Hearts Club» diesen Freitag, geben Pegasus überraschend bekannt: Bassist Gabriel Spahni und Gitarrist Simon Spahr werden die Band Ende 2025 verlassen. Das geschieht «freundschaftlich und mit Verständnis für unsere individuellen Bedürfnisse und dem Wunsch nach neuen Anfängen», schreibt die Formation in einem Statement.
Sänger Noah Veraguth und Drummer Stefan Brenner wollen danach weitermachen und die Gruppe neu aufstellen, wie es weiter heisst. Bis Ende Jahr spielt das Bieler Pop-Quartett noch rund 30 Konzerte, darunter eine Clubtour im Frühling und Festivalshows im Sommer. «Wir freuen uns darauf, unsere letzte Tour in dieser Konstellation in vollen Zügen mit euch zu geniessen», so die Band an ihre Fans gerichtet.
Grosse Erfolge in den 2010ern
Die vier Männer haben vor bald 30 Jahren begonnen, gemeinsam Musik zu machen. 2003 gründeten sie Pegasus, seither hatte sich nur Simon eine Bandpause gegönnt, von 2016 bis 2020. In den gut 20 Jahren seit ihrer Gründung hat sich die Gruppe zu einem der erfolgreichsten Musikacts des Landes gemausert.
Ihre Platten «Human.Technology» (2011) und «Love & Gunfire» (2014) wurden mit Platin ausgezeichnet, letzteres Album hielt sich über anderthalb Jahre in der Hitparade. Auch für die Singles «Skyline» (2012) und «Victoria Line» (2020) gab's Platin. Zudem stehen ein Prix Walo und drei Swiss Music Awards im Band-Regal. Und im Reisepass sind zahlreiche Länder abgestempelt vom Tour-Support mit Hurts 2013 und von der kleinen Asien-Tournee 2015.
Gab es Vorzeichen?
Letzten Herbst veröffentlichten Pegasus die Album-Vorabsingle «How Much Can a Heart Break». Rückblickend kann der Songtitel durchaus als Vorahnung von Frontmann und Songschreiber Noah Veraguth interpretiert werden. Im zugehörigen Pressetext steht zudem, dass der 37-Jährige kein Freund von Veränderungen sei – ein weiterer früher Hinweis auf den bevorstehenden Wandel im Bandgefüge?
Der Albumtitel «Twisted Hearts Club» sei jedenfalls schon vor den Studioaufnahmen und den einschneidenden Veränderungen entstanden: «Damals ahnten wir noch nicht, welche schweren Entscheidungen auf uns zukommen würden.»
Das schicksalhafte vergangene Jahr der vier Bieler Musiker ist im SRF-DOK «Pegasus – eine Band macht Schluss» festgehalten, der kommenden Freitag erscheint. Dass Gabriel Spahni und Simon Spahr sich im Laufe der Dreharbeiten dazu entscheiden werden, eigene Wege zu gehen, ahnte zunächst niemand. Denn: Das Projekt begann als einfache Dokumentation über ein vollgepacktes 2024 rund um die Circus-Knie-Residency von Pegasus.